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Umfrage: Wie lange habt Ihr schon an der Seitenlinie gewartet?
Du hast keine Berechtigung bei dieser Umfrage abzustimmen.
Bin immer investiert gewesen
79.17%
19 79.17%
bis 6 Monate
4.17%
1 4.17%
bis 1 Jahr
0%
0 0%
Bis 2 Jahre
4.17%
1 4.17%
länger als 3 Jahre auf bessere Zeiten gewartet
12.50%
3 12.50%
Gesamt 24 100%
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Warten an Seitenlinie wie lange?
#1
Notiz 

Warten an Seitenlinie wie lange?

Hallo. 
Beim Philosophieren mit mir selbst, in meinem Depot Thread ,habe ich mir paar Gedanken gemacht um den unterschied zwischen einem reinen Momentum oder Trendfolge long only Investor und meiner Vorgehensweise. Dabei gibt es Situationen wo man zum teil bis zu 2 Jahre lang in cash gehen müsste wenn es ganz blöd kommt. 
Da ich aus eigener Erfahrung das ganze nicht einschätzen kann möchte ich mal ne Umfrage starten.
Frage: Wie schwer oder leicht ist es Psychisch in einem Bärenmarkt an der Seitenlinie zu warten also mit 100% cash? 
Gibt es hier Anleger die das schon mal mitgemacht haben? Wenn ja wie lange habt ihr gewartet?
Vielleicht könnt Ihr ja noch aus der Erinnerung beschreiben wie das war.
Bitte keine Grundsatzdiskussion wie B&H ist besser und Markentiming blöd usw.
#2

RE: Warten an Seitenlinie wie lange?

Ich denke ab einer bestimmten Portfolio-Größe stellt sich die Frage nicht wirklich. Irgendwann hat man einfach ein diversifiziertes Strategie- und Asset-Portfolio wo echte Werte und ggf. nur wenig korrelierende Handelsansätze drin sind. Niemand geht dann 100% in Cash egal was passiert, weil derartiges Klumpensiriko einfach nicht zu verantworten wäre.
Optimalerweise hat man dann in dem Portfolio eine oder zwei Strategien, die bei bestimmten Marktkonditionen unmittelbar in Cash gehen oder mittelbar in Cash gehen, weil die rebalancen müssen. Who cares? Wenn die in Cash gehen, gehen die halt in Cash. Wieder kein Grund, sich darum den Kopf zu zerbrechen, wann sie wieder Cash abbauen, wenn man das eher schon davor weiß. Ich denke, dieses ganzes Psycho-Kram wird völlig überbewertet.

Habe nun für "Bin immer investiert gewesen" gestimmt obwohl das bei mir ständig mal mehr und mal weniger ist. So zusagen strategisches Buy&Hold mit taktischer Komponente. Das hier ist meine taktische Komponente, die bis zu 100% in Cash gehen kann: https://www.wikifolio.com/de/de/w/wf000t...radingidea Aus Backtests weiß ich, dass ich hier bis zu 2 Jahre unter Wasser (also im Drawdown und somit auch in Cash) stecken könnte. Ich denke, ich komme damit klar auch ohne das jetzt schon erlebt zu haben.
#3
Notiz 

RE: Warten an Seitenlinie wie lange?

(07.10.2021, 13:36)lomo schrieb: Habe nun für "Bin immer investiert gewesen" gestimmt obwohl das bei mir ständig mal mehr und mal weniger ist. So zusagen strategisches Buy&Hold mit taktischer Komponente.

Ditto. Nie 100% Cash, aber momentan ziemlich hoch.
#4
Notiz 

RE: Warten an Seitenlinie wie lange?

(07.10.2021, 13:36)lomo schrieb: Ich denke ab einer bestimmten Depot-Größe stellt sich die Frage nicht wirklich. 

stimme dem zu, bin mit meinem vorgesehenen Kapital zu 100% investiert. Timen kann ich nicht, dafür gut Positionen managen...
#5

RE: Warten an Seitenlinie wie lange?

ich habe mein Depot schon seit Juli stark abverkauft und umgeschichtet in P2P. Ich dachte ursprünglich ab Oktober wieder einzusteigen aber ich warte noch
#6
Notiz 

RE: Warten an Seitenlinie wie lange?

Ich finde die Frage richtig gut.

Anfang 2015 habe ich mit dem Trading angefangen, weil mir der Markt überbewertet schien und ich das Glück im kurzfristigen Handel gesucht habe.
So richtig rund lief das nicht und man hört ja oft genug "Time in the market...", deswegen habe ich dann Mitte 2016 mit dem Depot angefangen.
Sozusagen stand ich 1,5 Jahre komplett an der Seitenlinie und es dauerte weitere 2 Jahre bis das Langfrist-Depot mehr Kapitaleinsatz hatte als das Tradingdepot.

Am 26.2.2020 hatte ich das Tradingkonto dann aufgelöst, weil meiner Meinung ein guter Kaufzeitpunkt an der Börse war.
Kurz danach das Gold verkauft.
Am 9.3.2020 war ich dann zu >100% meines Kapitals an der Börse vertreten. Etwas über 50% der eingezahlten Summe kam nach diesem Zeitpunkt zustande.

Im Prinzip hätte ich 5 Jahre auf diesen Zeitpunkt warten müssen.

Ich denke es ist nicht das Problem einen Crash abzuwarten, sondern es ist eher ein Problem das man in der Zwischenzeit kein Gefühl für die Börse entwickelt und das gesparte Geld für unnütze Dinge ausgibt.

__________________
Reiner Satire Account ohne rechtliche Verwertbarkeit
#7
Notiz 

RE: Warten an Seitenlinie wie lange?

(07.10.2021, 12:00)Bauernlümmel schrieb: Frage: Wie schwer oder leicht ist es Psychisch in einem Bärenmarkt an der Seitenlinie zu warten also mit 100% cash? 
Gibt es hier Anleger die das schon mal mitgemacht haben? Wenn ja wie lange habt ihr gewartet?
Vielleicht könnt Ihr ja noch aus der Erinnerung beschreiben wie das war.

Oh ja, das kann ich. Nur war es kein Bärmarkt, sondern ein Bullmarkt, vor dessen Ende ich mehrere Jahre an der Seitenlinie stand. Mehr oder minder gezwungenermaßen, weil ich diesen Bullmarkt als völlig bekloppte Übertreibungsphase angesehen hatte und dabei nicht mehr mitmachen wollte - und auch nicht mehr so richtig konnte, weil ich auf dem Weg dorthin schon zu viel Geld auf der Shortseite verzockt hatte.

Es war die Zeit der Dotcom-Blase von 1998 bis 2001 - da war ich tatsächlich mal drei Jahre lang komplett draußen - und dementsprechend habe ich hier auch abgestimmt.
#8
Notiz 

RE: Warten an Seitenlinie wie lange?

(07.10.2021, 12:00)Bauernlümmel schrieb: Da ich aus eigener Erfahrung das ganze nicht einschätzen kann möchte ich mal ne Umfrage starten.
Frage: Wie schwer oder leicht ist es Psychisch in einem Bärenmarkt an der Seitenlinie zu warten also mit 100% cash? 
Gibt es hier Anleger die das schon mal mitgemacht haben? Wenn ja wie lange habt ihr gewartet?
Vielleicht könnt Ihr ja noch aus der Erinnerung beschreiben wie das war.
Bitte keine Grundsatzdiskussion wie B&H ist besser und Markentiming blöd usw.


Ich behaupte mal das es im Bärenmarkt psychisch sicher anstrengender ist im Markt zu sein,
als daneben mit 100% Cash auf einen Einstieg zu warten während die Leichen an Dir vorbei
flussabwärts schwimmen.... Wink

Du hast ja meine anderen Beiträge gelesen. Von daher nix wirklich neues....

Bin ja 1998 mit langfristigen Absichten eingestiegen. Dann März 2000 aus allem raus. Zufall, Glück, Bauchgefühl.

hier ist die Situation gerade noch zu sehen - also 2000 -> https://finviz.com/futures_charts.ashx?t=NQ&p=m1
Mit der Maus kannst Du auf die einzelnen Monate gehen und die Kurse sehen. Die Dochte siehst Du auch.

Kurz zusammengefassst - März 2000 raus - war nicht das höchste Hoch - ging paar Tage später runter dann wieder hoch
siehe Docht) April richtig runter mit Rebound (siehe Docht) bis Mai - da hättest Du wenn Du zum Tief reinwärst nochmal
richtig gut absahnen können. Dann ging es immer wieder hoch runter hoch runter hoch runter bis es dann im September
runter ging und nicht mehr hoch kam sondern weiter runter lief.

Wann würdest Du sagen waren wir im Bärenmarkt?

Ich hatte damals eigentlich von NIX eine Ahnung. Bin Juni, Juli, August, September in dem Bereich hier und da mal rein - aber
eigentlich eher hinterhergerannt und oft erst rein bevor es wieder runter ging - und dann mit Verlust raus bevor es wieder
hoch ging....Der Markt hat im wahrsten Sinne Ping Pong mit mir gespielt.

September/Oktober habe ich dann die fettesten Verluste gemacht - irgendwie wollte ich mich auch nicht länger verarschen
lassen wie die Monate vorher und bin dann drin geblieben anstatt mit Verlust auszusteigen. Leider gab es dann kein Ping Pong
mehr wie zuvor und es ging anstatt wieder nach oben weiter abwärts....


Es sagt oder fragt sich so leicht wie schwer es ist im Bärenmarkt an der Seitenlinie zu warten.
Frage ist erkennst Du den Bärenmarkt wenn Du drin bist? Wie erkennst Du ihn?
Wann hört für Dich die Konsolidierung auf und Du weißt Du bist im Bärenmarkt?

Einfache Antwort - Du weißt es einfach nicht. Du siehst sowas erst im Nachhinein.


In dem Sinne - wie schwer ist es psychisch im Bärenmarkt an der Seitenlinie zu warten?

Wenn Du weißt das Du im Bärenmarkt bist ist es die einfachste Sache der Welt - Du musst ja nur warten bis er
zu Ende ist und dann wieder einsteigen.... Wink

Schwieriger ist es wenn Du es nicht siehst und nicht weißt und dann immer wieder einen neuen Einstieg suchst.

Dann vielleicht einen Einstieg machst, der dann runter läuft - das ist das was psychisch schwierig ist - das dann
auszuhalten - bin ich zu früh rein? soll ich es noch weiter ins Minus laufen lassen? eigentlich nicht schlimm weil
ich bin ja vorher gut rausgekommen (daher hatte ich/ hattest Du ja Cash), habe dementsprechend noch
Gewinnreserven und bin ja eigentlich noch nicht wirklich im Minus.....


Schwierig ist es den Bärenmarkt zu erkennen während er läuft....

Könnte Dir wie ihm hier gehen.... ab Minute 1:10....





In diesem Sinne - woher weißt Du oder wer sagt Dir das Du in diesem Moment in einem Bärenmarkt bist?
Wenn Du weißt das Du in einem Bärenmarkt bist - wo soll da die Schwierigkeit sein?
Warte einfach bis er vorbei ist und steige dann wieder ein....

Von daher würde ich versuchen das Pferd von hinten auzuzäunen....

Was war bisher der Grund für Deine Einstiege?
Wie hast Du Deine Aktien und Einstiege ausgewählt?
Was ist der Grund das zu ändern?

Kann mich noch erinnern wie ich damals immer wieder bis ich dann die Reisleine gezogen habe versucht habe
es so wie vorher zu machen. Während ich mich weiter mehr oder weniger erfolgreich - mit der Zeit erfolgreicher
aber immer noch sehr mühsam - weiter an Internet- und Technoloigie-Aktien abgearbeitet habe....

Habe ich gar nicht bekommen das die Karawane schon weitergezogen war - weg von Internet-und Technologie-
Aktien hin zu Biotech- und Pharma-Aktien. Die dann früher einen Boden gefunden haben und früher zu neuen Höhen
gestartet sind als die Internet-Aktien die immer noch in meinem Fokus waren. 

[attachment=9343]

https://ch.marketscreener.com/kurs/index...55/charts/


Diesen Post-Internet-Blase Biotech-Hype habe ich voll verpasst - erst mitbekommen als die sich schon verdoppelt haben....


Geh doch einfach mal hin und nimm diese Charts hier

-> Monthly ES https://finviz.com/futures_charts.ashx?t=ES&p=m1
-> Monthly Dow https://finviz.com/futures_charts.ashx?t=YM&p=m1
-> Monthly NQ https://finviz.com/futures_charts.ashx?t=NQ&p=m1

Ausschneiden (Snipping Tool), Speichern, mit Paint oder was ähnlichem bearbeiten

Unterstützungen, Widerstände
dann primäre, sekundäre, tertiäre Trendlinien einzeichnen

ganz vorne 2000-2003 das was abwärts geht -> dann erkennst Du wann der Bärenmarkt endet

und das von 2009 bis heute -> kannst Du Strategien überlegen wie bzw. wann Du Positionen verkleinerst,
vergrösserst, umschichtest, eröffnest

Du kannst anhand dieser Charts eine Definition für Dich finden wann der Bärenmarkt anfängt, falls er das tut und er nicht
nur konsolidiert, wann er dann aufhört, ob es so kommt wirst Du dann sehen, das ganze laufend anpassen, kontrollieren,
interpretieren....

Trendkanäle, Trendlinien, Unterstützungen, Widerstände, höhere Hochs/Tiefs, tiefere Hochs/Tiefs
Trends erkennen, definieren, "kartographieren"

Im Grunde musst Du das für jeden Index tun in dem Du drin bist - und für jede Aktie in der Du drin bist - dann auch für
jeden Branchen-Index zu dem Deine Aktien gehören....

genau - scheißviel Arbeit - aber alles andere ist mehr oder weniger Würfeln und einfach mal fragen ob es im Fall der Fälle
psychisch anstrengend ist an der Seitenlinie zu warten - und dann zu hoffen das Du eine Antwort bekommst die Dir
weiter hilft....

Die Antwort ist in diesem Sinne - Ja es ist anstrengend wenn Du im Blindflug unterwegs bist und keinen Plan hast was
Du wann machen willst....

Mit den Charts kannst Du nicht in die Zukunft schauen - obwohl auf gewisse Art und Weise vielleicht schon...
Aber Du hast auf jeden Fall eine Karte an der Du Dich orientieren kannst, dann musst Du Dir noch Ein- und Ausstiegsstrategien
überlegen, wann mit wieviel rein,raus, wann umschichten, wann verkleinern, vergrössern

-> Wenn dies oder das passiert dann machst du dies oder das....
-> Solange dies oder das passiert oder noch nicht passiert ist machst Du dies oder das oder dies oder das nicht....
#9
Notiz 

RE: Warten an Seitenlinie wie lange?

@boersenkater: 
Jetzt bin ich überrascht das du nicht sagen kannst ob wir uns in guten oder in schlechten Zeiten befinden. 
Jemand wie du, der Täglich alles beobachtet und stundenlang vor den charts sitzt bekommt solche Änderungen  nicht mit?

Ich bin zwar Anfänger aber aus meiner Sicht müsste es doch schon auffällig sein, wenn man mit SL oder Indikatoren arbeitet dass man ständig ausgestoppt wird bzw. alle Werte ausgestoppt werden. Eine einfache wenn auch nicht perfekte Hilfe wäre noch ein einfacher Index Filter wie es Antonacci in seiner Dual Momentum Strategie nutzt anzuwenden. Also einen gleitenden Durchschnitt 200 zu nehmen. Wenn ich den auf den Nasdaq 100 aus deinem Beispiel anwende sehe ich das am 10/2000 der Nasdaq abtaucht, ok ist zwar schon viel verloren vom ATH aber zumindest hätte man vorsichtig sein können und ab da an der Seitenlinie warten oder? Der Wiedereinstieg wäre erst im März 2003 gewesen.


Angehängte Dateien    

__________________
Zitat:THE MARKET IS TO MAKE MONEY, NOT TO PROVE WHO'S RIGHT OR WRONG
#10
Notiz 

RE: Warten an Seitenlinie wie lange?

(08.10.2021, 12:51)Bauernlümmel schrieb: Der Wiedereinstieg wäre erst im März 2003 gewesen.

Dummerweise hat man zwischen 2000 und 2003 mehrfach gedacht, jetzt kann es nicht mehr tiefer gehen. Ging es aber doch. 
Schlimm war die Börse nach dem 11.9. Die Börse geht unter! Ging sie auch, sie sank _noch_ tiefer.

Erst 2003, als sich keiner mehr getraut hat, war es vorbei.

Wenn Du in der Phase mitten drin bist, machst Du Blindflug im Nebel. Du weißt nix. Hinterher ist alles easy.

Aber man muß doch gar nicht den Tiefpunkt erwischen. Es reicht doch 20 oder 30% downmove nicht komplett mitzunehmen.


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