cubanpetes Zockerecke - Momentum und Wachstum

Wäre ich an Deiner Stelle und wäre zufrieden so wie es bisher gelaufen ist und läuft
würde ich das nicht generell ändern.

SMCI würde ich als Ausnahmesituation sehen. Warum sind die so durch die Decke gegangen?
Wegen dem von NVidia getriebenen KI-Hype. Da weiß man eben nicht wie es da weitergeht.
Wann wird die KI-Geschichte wieviel Geld abwerfen? Wieviel Potenzial wird das haben?
Lohnen sich die Investitionen? Nicht jedes Unternehmen kann zig Milliarden dafür ausgeben
wie META, AMAZON, APPLE, GOOGLE, MICROSOFT,....

Ich hätte als die Stimmen der Zweifler zu hören waren zumindest einen Stop gesetzt.
Nicht zu eng - aber auch nicht zu weit - für eine Teilposition - 30-50% der Gesamtposition.

Den Rest weiterlaufen lassen. Wenn Du überzeugt bist das es sich langfristig lohnen wird.
Auch eine Google hat zwischenzeitlich mehrmals 50-60% vom Hoch abgegeben. Ist dann
aber die Jahre danach immer weiter gestiegen und hat sich weiter immer wieder verzigfacht....

Jetzt ist die Frage wieviel Potenzial Du in SMCI siehst.

Im Grunde gleiche Geschichte wie bei NVIDIA....


Wie geht es mit der KI-Geschichte weiter?
Wird SMCI dadurch Umsatz und Gewinn steigern? Die Quartalszahlen waren OK -
die Aussichten schon weniger als die Analysen erwartet haben.

Umgekehrt - Gewinn war geringer als erwartet - Aussichten höher..... 


Wie sieht es mit der Konkurrenz aus?
SMCI/NVIDIA sind aktuell fast alleine ganz vorne - kaum vorstellbar das das auf lange
Sicht so bleiben wird..... Dell, Hewlett-Packard sind Konkurrenz....


Fragen die im Grunde dann hochploppen müssen wenn die Zweifler auf die Bühne kommen.
Stop setzen. Dann drüber nachdenken wieviel Du auf die langfristige Wette gesetzt bleiben
willst. Was auch hilfreich sein kann - sich vorstellen das Du nicht investiert bist - würdest
Du jetzt einsteigen? Mit wieviel?

Aber wie gesagt - wenn Du sonst zufrieden bist, wäre das für mich einfach eine echte
Ausnahmesituation wegen KI-Hype und so einem extremen Gewinn. Kein Grund Deine
Strategie generell zu ändern.....

Die Situation mit SMCI macht mich nachdenklich. Vielleicht sollte ich eine Grössenbeschränkung einführen so ähnlich wie das Konzept der Marktdividende, nur viel höher. Ich denke so bei Erreichen von 20%  vom Portfoliowert einer Position auf 15% runter verkaufen.

Ist natürlich ein zweischneidiges Schwert. Meine Gewinne wären vielleicht trotzdem kleiner, man erkauft sich diese ja mit Volatilität. Der nicht realisierte Gewinn in dieser Position ist immer noch sechsstellig und mit einem früheren Teilverkauf wäre er das vielleicht nicht. Ich habe durch die Verkäufe von 20% pro Jahr bereits höhere Gewinne realisiert als mein Einstandspreis war.

Ich ändere vorläufig nichts, kommt ja auch nicht so häufig vor. Und das Problem bei jedem Verkauf ist ja auch: wo die ganze Kohle investieren? Aber drüber Nachdenken schadet ja auch nicht.

Meinungen?

Keine wirklich fundierte Meinung, also please take it with a grain of salt (oder besser ganzen bag of salt). 

Ich denke: wenn du dir sicher bist (weil so siehtes aus), dass die Auswahlkriterien deines Portfolios (wenn langfristig gehalten) zu deutlicher Überrendite führen, und diese Überrendite auch von massiven positiven Ausreißern in den ""Langläufern" getragen wird, dann würde ich deine Strategie beibehalten und nur über eine Größenbeschränkung nachdenken, wenn du eine weiter Aktie im Screener hast, die vielversprechend ist. 

Ansonsten sollte IMHO das sizing/die Allokation vorher stattfinden: also vorher entscheiden wie viel steckst du in deine "Zockerecke" Ding und wie viel steckst du  in dein low vol/quality/dividenden Ding. Da liegt wahrscheinlich mehr Optimierungspotential für Risk vs Return

Es gibt keinen besseren Kontraindikator als Pete.

Sobald er in Euphorie über seine Aktien gerät, schmieren sie ab und fallen ins Bodenlose...

Und trotzdem verdient er Geld damit.
In meinen Augen braucht es sehr viel Mut und Erfahrung um "Schrott"* zu kaufen und davon auszugehen den Schrott noch teurer weiter verkaufen zu können.

Ich könnte das nicht.
Tendenziell würde ich auch eher Short in solchen Aktien gehen, aber auch das kann/wird in die Hose gehen weil am Ende des Trendes die Käuferschaft absolut unüberlegt vorgeht.

*Schrott in dem Zusammenhang = Überbewertete Aktien

Die Situation mit SMCI macht mich nachdenklich. Vielleicht sollte ich eine Grössenbeschränkung einführen so ähnlich wie das Konzept der Marktdividende, nur viel höher. Ich denke so bei Erreichen von 20%  vom Portfoliowert einer Position auf 15% runter verkaufen.

Ist natürlich ein zweischneidiges Schwert. Meine Gewinne wären vielleicht trotzdem kleiner, man erkauft sich diese ja mit Volatilität. Der nicht realisierte Gewinn in dieser Position ist immer noch sechsstellig und mit einem früheren Teilverkauf wäre er das vielleicht nicht. Ich habe durch die Verkäufe von 20% pro Jahr bereits höhere Gewinne realisiert als mein Einstandspreis war.

Ich ändere vorläufig nichts, kommt ja auch nicht so häufig vor. Und das Problem bei jedem Verkauf ist ja auch: wo die ganze Kohle investieren? Aber drüber Nachdenken schadet ja auch nicht.

Meinungen?

Ich glaube, du bist gerade ziemlich enttäuscht von deinen Erfahrungen mit Super Micro Computer (SMCI), die aktuell -58,5 % vom Hoch gefallen sind. Bisher hast du ja immer aufgrund aktueller Erfahrungen Änderungen in deinen Strategien vorgenommen. War das immer eine gute Strategie?

Machst du das Pi mal Daumen oder führst du einen Backtest durch, um zu sehen, ob es sich wirklich lohnt oder eben nicht?

Du weißt doch aus eigener Erfahrung, dass man nur einen Homerun braucht, um richtig viel Geld zu verdienen. Mit deiner Strategie wirst du auf die Jahre bestimmt fünf oder mehr solcher Gewinne einfahren. Du musst sie nur reiten und darfst sie nicht beschneiden. Mit einem Stopp wirst du die Homeruns verlieren.

Volatilität ist ein wichtiger Bestandteil der Strategie. Bei Value-Strategien ist die Standardabweichung höher als beim Markt.

Ich hab beobachtet, dass du immer mehr diversifizierst. Das wirkt sich leider negativ auf die Performance aus. Je mehr Werte du hast, desto weniger Einfluss haben die Homeruns. Ich würde dir empfehlen, ein konzentriertes Portfolio zu fahren.

Noch etwas: Es kann hilfreich sein, wenn du Wachstumswerte anders behandelst als Value-Werte. Was meine ich damit? Value-Werte, die deine Kaufkriterien nicht mehr erfüllen, würde ich schneller verkaufen als Value-Werte, die zu Wachstumswerten geworden sind. Wie erkenne ich die? Nicht nur an Margenerhöhung, sondern an konstant hohem Umsatzwachstum.

Danke für die Antworten.

Ich vergleiche SMCI eher mit Apple oder damals Sun. Da mussten noch grössere Abschläge in Kauf genommen werden um noch grössere Gewinne zu erzielen. Wie gesagt, Volatilität ist der Preis für die Gewinne.

Es stimmt, jedes Mal wenn ich eine absolut neue Situation antreffe (wie mehrere Hunderttausend Dollars Gewinn in einer einzigen Aktie) beginne ich nachzudenken. Aber das führt fast nie zu Aenderungen meiner Strategie, ausser es gibt logische Gründe für eine Aenderung die mir bis dahin entgangen sind. Das gibt es nach über 40 Jahren an der Börse aber nur in sehr kleinem Rahmen und fast nie.

In den 4  Jahren und 7 Monaten die ich diese Strategie fahre hatte ich schon mehrere Homeruns. Und sie waren praktisch alle komplette Ueberraschungen. Ich habe noch keine wirklich gute Strategie gefunden mit solchen Homeruns umzugehen. Also fahre ich einfach weiter wie bisher. Das heisst ich verkaufe 20% pro Jahr und ich verkaufe komplett wenn ich eine bessere Investition gefunden habe.

SMCI ist für mich immer noch eine der besten Investitionen die es aktuell gibt. Ein Patron der sein Handwerk versteht, eine Branche bei der zwar gerade mal wieder ein Schwein durch das Dorf getrieben wurde, aber die trotzdem heiss ist, Wachstum das praktisch ohne Schulden finanziert werden kann und sogar, und das ist erstaunlich, Gewinn in dieser Wachstumsphase.

Ich habe einen sechsstelligen unrealisierten Gewinn dort und natürlich seit dem Höchststand noch mehr eingebüsst, und das tut weh. Aber was solls, wie ich sage, Volatilität ist der Preis für Performance. Und dafür gibt es sehr viele Beispiele.

Vielen Dank für Eure Gedanken dazu. 

sind die SMCI eigentlich Übernahmekandidaten? normalerweise werden so Aufsteiger irgendwann bei kritischer Grösse von den ganz Grossen geschluckt. Mit einer Marktkapitalisierung von 30 Mrd. USD (zwischenzeitlich 60 Mrd. USD) ist das nur ein kleiner Happen.
Irre, vor gerade mal fünf Jahren hatten sie eine Marktkapitalisierung von 1 Mrd. USD (umgerechnet auf alten Kurs 18$).
Meine Lektion aus deiner Zockerecke: die Entwicklung der Marktkapitalisierung genauer beobachten!

sind die SMCI eigentlich Übernahmekandidaten? normalerweise werden so Aufsteiger irgendwann bei kritischer Grösse von den ganz Grossen geschluckt. Mit einer Marktkapitalisierung von 30 Mrd. USD (zwischenzeitlich 60 Mrd. USD) ist das nur ein kleiner Happen.
Irre, vor gerade mal fünf Jahren hatten sie eine Marktkapitalisierung von 1 Mrd. USD (umgerechnet auf alten Kurs 18$).
Meine Lektion aus deiner Zockerecke: die Entwicklung der Marktkapitalisierung genauer beobachten!

Wenn Du meine früheren Artikel zu SMCI liest dann hatte ich ursprünglich auf eine Uebernahme oder zumindest den Versuch dafür von Michael Dell spekuliert. Gründer und Patron Charlie Liang ist ja auch aus Texas und es würde mich wundern wenn Michael Dell und er sich nicht kennen würden.

Allerdings denke ich auch dass Liang schon viele Möglichkeiten hatte sein Baby zu vergolden und das trotzdem nicht getan hat. Er ist eben mehr der Patron der alten Schule. Er hat es fertig gebracht das extreme Wachstum von Supermicro praktisch ohne Fremdkapital zu finanzieren. Ich hoffe er bleibt noch lange am Ruder und ich hoffe die Firma wächst organisch weiter. Ein Aufkauf ist ja immer ein netter schneller Gewinn, ich möchte aber lieber einen etwas langsameren dafür noch viel grösseren Gewinn.

Die Idioten an der Börse treiben immer wieder ein Schwein durch das Dorf, diesmal war es halt AI und Supermicro. Aber das heisst nicht dass es sich bei Supermicro nicht um eine extrem gute Firma handelt!

Hi,
bin gespannt wie du das lösen wirst.  

Hi,
bin gespannt wie du das lösen wirst.  

Es gibt leider wie fast immer keine Lösung, nur Kompromisse. Zu früh verkaufen, Gewinne entgangen, zu spät verkaufen, Gewinne entgangen. Es gibt keine Möglichkeit den richtigen Zeitpunkt zu bestimmen, die Meute an der Börse ist in der Lage die verrücktesten Bewegungen auszulösen. Ich denke ich werde vorläufig an meinem Kompromiss nicht schrauben und verkaufe weiterhin 20% pro Jahr. Hindert mich aber nicht daran mir auch Alternativen zu überlegen.

Ich denke am besten war der Ratschlag von Lancelot: statt am Positionsmanagement rumzuschrauben die Diversifizierung über andere Strategien wie die von mir gefahrene Dividenden Strategie. Die Ueberperformance der Zocker Strategie war so extrem dass sie meine Dividenden Strategie in der Grösse wohl bald überholt. Dann werde ich anfangen auch von hier mehr Geld zu beziehen oder sogar was in die Dividenden Strategie zu schieben. Wäre auch bald eine gute Idee weil sonst hier die Positionen zu gross werden und in der Dividenden Strategie ist das kein Problem.

Und nach den heftigen Verlusten in SMCI ist die YTD Performance auf 10.24% gesunken. Der interne Zinsfuss liegt immer noch bei 26.87%, also über den angestrebten 20%. Aktuell ist die margin bei 146%.

Hier die einzelnen Positionen, man findet sie auch im Chartbuch: