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RE: The Kraft Heinz Company | 02.03.2019, 07:58
(01.03.2019, 23:27)4ndr3as schrieb: Frage an alle Befürworter des Nachkaufens: seid Ihr wirklich sicher, dass Nachkaufen im Moment eine gute Idee ist?
Ne, sicher bin ich mir nicht.
Wo ich mir aber sicher bin:
- Das in so einer Phase Hebelpositionen abgebaut werden (müssen)
- Institutionelle abbauen für ihr Window-Dressing
- ETF abbauen zur Erfüllung der Indexzusammensetzung
- Private verkaufen, weil Panik Panik Panik herscht
- Das es alternative Investments aus diesen oder anderen Gründen zukünftig genauso erwischen kann
- Wer die Aktien nicht hat wenn sie fallen, hat sie auch nicht wenn sie steigen
Wenn es sich bei den Umständen um einen Index handeln würde, wäre die Situation zum Einstieg perfekt.
Man man sich jetzt nur überlegen ob KH ein gutes und sanierfähiges Unternehmen ist. Ich sehe die Gefahr eher bei einer Übernahme als bei einer Pleite.
Aber ich muss ja nicht recht haben. Wenn es eine glasklare Sache wäre, würde der Chart nicht so vernichtend aussehen.
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RE: The Kraft Heinz Company | 02.03.2019, 09:20
(01.03.2019, 23:27)4ndr3as schrieb: Frage an alle Befürworter des Nachkaufens: seid Ihr wirklich sicher, dass Nachkaufen im Moment eine gute Idee ist?
Wie bereits geschrieben - grundsätzlich ja - der Moment ist halt schwer zu treffen, ich
werde wohl noch ein paar Wochen warten, unter anderem auch weil ich solche Szenarien
hier auch nicht für ausgeschlossen halte:
https://seekingalpha.com/article/4245823...heinz?dr=1
RE: The Kraft Heinz Company | 02.03.2019, 09:40
Ich kann Euren Optimismus ehrlich gesagt nicht teilen und auch nicht verstehen.
Wenn man die Aktie jetzt mit 50 % Verlust im Depot hat, muss man darauf setzen, dass die Aktie vom jetzigen Kurs aus gerechnet erst mal 100 % zulegt, damit man erst mal seine Einstiegskosten wieder raus hat, und dann ist noch nichts verdient.
Und jetzt Hand auf's Herz: wer macht mit seinen Trades regelmäßig 100 % oder mehr? Ich hab noch niemanden kennen gelernt, der das kann.
Nächste Frage hierzu: in welchem Zeitrahmen will man denn wieder im Gewinn liegen? Mal angenommen die Aktie kriegt die Kurve und berappelt sich wieder, kann es dennoch 5 oder 10 Jahre dauern bis die schwarze Null erreicht ist. In dieser Zeit hängt das Kapital fest und hätte in aussichtsreicheren Titeln höchstwahrscheinlich mehr einbringen können.
Ich kenne einen Investmentclub, der seit 19 Jahren an General Electric glaubt und immer noch mit 33 % im Minus liegt - das macht in meinen Augen keinen Sinn.
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RE: The Kraft Heinz Company | 02.03.2019, 10:05
...na eben deshalb kaufen die Truppen doch nach.
Position 50% unter Wasser benötigt 100 % Wachstum.
Verdoppelt man bei -50 % seine Position braucht es nur noch 50 % Wachstum.
Also so ist da wohl der Grundgedanke.
SG
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RE: The Kraft Heinz Company | 02.03.2019, 10:08
(02.03.2019, 09:40)4ndr3as schrieb: Ich kann Euren Optimismus ehrlich gesagt nicht teilen und auch nicht verstehen.
Wenn man die Aktie jetzt mit 50 % Verlust im Depot hat, muss man darauf setzen, dass die Aktie vom jetzigen Kurs aus gerechnet erst mal 100 % zulegt, damit man erst mal seine Einstiegskosten wieder raus hat, und dann ist noch nichts verdient.
Und jetzt Hand auf's Herz: wer macht mit seinen Trades regelmäßig 100 % oder mehr? Ich hab noch niemanden kennen gelernt, der das kann.
Nächste Frage hierzu: in welchem Zeitrahmen will man denn wieder im Gewinn liegen? Mal angenommen die Aktie kriegt die Kurve und berappelt sich wieder, kann es dennoch 5 oder 10 Jahre dauern bis die schwarze Null erreicht ist. In dieser Zeit hängt das Kapital fest und hätte in aussichtsreicheren Titeln höchstwahrscheinlich mehr einbringen können.
Ich kenne einen Investmentclub, der seit 19 Jahren an General Electric glaubt und immer noch mit 33 % im Minus liegt - das macht in meinen Augen keinen Sinn.
Du hast meiner Meinung nach die Intention bei der Fragestellung ob KHC long ja/nein nicht verstanden
Dein Fokus bzw. der Großteil deiner Argumentation basiert auf dem Kurs - du bewertest das Investment dahingehend, ich sehe aber die Dividende und wo diese in 30 Jahren + steht....
Mich interessiert die Kursbetrachtung bei diesen Titeln einfach nicht - in diesem Depot suche ich Titel, die so starke Marken haben oder sind, das ich mir sicher bin das diese eben auch in 30 + Jahren noch da sind, in 30 Jahren kann der Kurs 500 % über dem heutigen stehen und mehr, wenn man Probleme in den Griff bekommt, aber deswegen möchte ich nicht nachkaufen, sondern deswegen, weil es im Moment viel mehr Aktien für das selbe Geld gibt, als es noch zu dem Zeitpunkt der Fall war wo ich eine grundsätzliche Kaufentscheidung getroffen habe. Das führt - hoffentlich - auf Sicht zu einem immer stärker ansteigenden Strom von Dividenen, den ich als "Rentenaufwertung" nutzen möchte.
Den ich halte es natürlich für möglich das KHC in 10 Jahren wieder die ehemaligen Dividendenhöhen erreicht,
bekomme aber eben jetzt viel mehr Aktien für die Kurse. All das natürlich ohne das wirklich wissen zu können,
aber das kannst du bei deiner Argumentation bezüglich weiterer Unternehmen eben auch nicht wissen, obwohl diese Aussage "es gibt soviel bessere Unternehmen" ja immer kommt - warum hast auch du dann überhaupt einen einzigen Verlierer im Depot - weil du es eben nicht weisst und diese Unternehmen vorher eben nicht 100% sicher identifizieren kannst.
Dein Beispiel mit dem Investmentclub ist nett, aber die meisten dieser Clubs gehen genau an diesem von dir angeführten Gedanken ja kaputt. Du gehst immer davon aus, das dein derzeitiges Investment gescheitert ist, und das es viel bessere gibt...du realisierst den Verlust (obwohl sich nichts verändert hat an deiner ursprünglichen Einschätzung zu der Qualität eines Titels) und gehst in einen neuen rein - aber was, wenn das ein Titel ist dem auch grade Probleme bevorstehen....dann fängt die ganze Sache wieder von vorne an, in meinem Umfeld gab es mal Börsenclubs die haben es geschafft ca. 2 Millionen € bis zur Auflösung zu verlieren, weil sie eben genau ständig eigentlich gute Titel bei größeren Verlusten verkauft haben, da sie dann immer "umschichten" wollten in vermeintlich "bessere" Titel.....
Nochmal - der einzige Vorteil den wir Privatinvestoren, ohne wirklichen Einblick in die Bücher der Unternehmen zu, an der Börse wirklich haben, ist der Faktor ZEIT ....die spielt immer für uns....aber nicht falsch verstehen,
dein Ansatz ist ja ebenso legitim und darfst du gerne weiter handeln
Das dient nur der Klarstellung warum es Menschen gibt die das einfach anders sehen und handhaben. Auch wenn du GE bspw. heute verurteilst und den Club - wer sagt dir denn wie der Club dank GE in 10 Jahren aufgestellt ist ?
Ich hätte mir auch gewünscht bei KHC ein glücklicheres Händchen bezüglich des Zeitpunktes gehabt zu haben, habe ich aber nicht... ....aber die Gründe die mich für den Erstkauf bewogen haben sind nach wie vor aktuell,...also kaufe ich nach den von mir aufgestellten Regeln für dieses Depot nach...
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RE: The Kraft Heinz Company | 02.03.2019, 10:25
@4ndr3as
Natürlich ist die Diskussion kontrovers.
Das muss sie auch sein.
Nenne mir ein einziges Unternehmen was in seiner Geschichte keinen solchen Absturz hatte.
Google, Amazon, Microsoft, Apple, ... auch die sind zeitweise um 70% abgeschmiert.
Auch solche Größen wie Nestle und CocaCola hatten Phasen wo man einen Knick der Erfolgsstory sah. Da spricht heute keiner mehr von.
Warren Buffett bekommt heute mehr jährliche Dividenden als er damals als Kaufpreis für CocaCola bezahlt hat. Das schafft man ausschließlich dann wenn man kauft wenn kein anderer die Aktien haben will.
Klar holen die Diskussionspartner dann gleich die GEs und Nokias aus der Schublade und zeigen mit dem Finger drauf. Das gehört dazu.
Vielleicht beginnt jetzt eine Phase wo Lebensmittelhersteller der Reihe nach einen auf den Deckel bekommen. KH könnte nur der Anfang sein.
Wer weiß es?
Teure Übernahmen, hohe Verschuldung, viele Billiganbieter als Konkurrenz, ... Gründe finden sich immer.
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RE: The Kraft Heinz Company | 02.03.2019, 10:41
(02.03.2019, 10:08)fahri schrieb: (02.03.2019, 09:40)4ndr3as schrieb: Ich kann Euren Optimismus ehrlich gesagt nicht teilen und auch nicht verstehen.
Wenn man die Aktie jetzt mit 50 % Verlust im Depot hat, muss man darauf setzen, dass die Aktie vom jetzigen Kurs aus gerechnet erst mal 100 % zulegt, damit man erst mal seine Einstiegskosten wieder raus hat, und dann ist noch nichts verdient.
Und jetzt Hand auf's Herz: wer macht mit seinen Trades regelmäßig 100 % oder mehr? Ich hab noch niemanden kennen gelernt, der das kann.
Nächste Frage hierzu: in welchem Zeitrahmen will man denn wieder im Gewinn liegen? Mal angenommen die Aktie kriegt die Kurve und berappelt sich wieder, kann es dennoch 5 oder 10 Jahre dauern bis die schwarze Null erreicht ist. In dieser Zeit hängt das Kapital fest und hätte in aussichtsreicheren Titeln höchstwahrscheinlich mehr einbringen können.
Ich kenne einen Investmentclub, der seit 19 Jahren an General Electric glaubt und immer noch mit 33 % im Minus liegt - das macht in meinen Augen keinen Sinn.
Du hast meiner Meinung nach die Intention bei der Fragestellung ob KHC long ja/nein nicht verstanden
Dein Fokus bzw. der Großteil deiner Argumentation basiert auf dem Kurs - du bewertest das Investment dahingehend, ich sehe aber die Dividende und wo diese in 30 Jahren + steht....
Mich interessiert die Kursbetrachtung bei diesen Titeln einfach nicht - in diesem Depot suche ich Titel, die so starke Marken haben oder sind, das ich mir sicher bin das diese eben auch in 30 + Jahren noch da sind, in 30 Jahren kann der Kurs 500 % über dem heutigen stehen und mehr, wenn man Probleme in den Griff bekommt, aber deswegen möchte ich nicht nachkaufen, sondern deswegen, weil es im Moment viel mehr Aktien für das selbe Geld gibt, als es noch zu dem Zeitpunkt der Fall war wo ich eine grundsätzliche Kaufentscheidung getroffen habe. Das führt - hoffentlich - auf Sicht zu einem immer stärker ansteigenden Strom von Dividenen, den ich als "Rentenaufwertung" nutzen möchte.
Den ich halte es natürlich für möglich das KHC in 10 Jahren wieder die ehemaligen Dividendenhöhen erreicht,
bekomme aber eben jetzt viel mehr Aktien für die Kurse. All das natürlich ohne das wirklich wissen zu können,
aber das kannst du bei deiner Argumentation bezüglich weiterer Unternehmen eben auch nicht wissen, obwohl diese Aussage "es gibt soviel bessere Unternehmen" ja immer kommt - warum hast auch du dann überhaupt einen einzigen Verlierer im Depot - weil du es eben nicht weisst und diese Unternehmen vorher eben nicht 100% sicher identifizieren kannst.
Dein Beispiel mit dem Investmentclub ist nett, aber die meisten dieser Clubs gehen genau an diesem von dir angeführten Gedanken ja kaputt. Du gehst immer davon aus, das dein derzeitiges Investment gescheitert ist, und das es viel bessere gibt...du realisierst den Verlust (obwohl sich nichts verändert hat an deiner ursprünglichen Einschätzung zu der Qualität eines Titels) und gehst in einen neuen rein - aber was, wenn das ein Titel ist dem auch grade Probleme bevorstehen....dann fängt die ganze Sache wieder von vorne an, in meinem Umfeld gab es mal Börsenclubs die haben es geschafft ca. 2 Millionen € bis zur Auflösung zu verlieren, weil sie eben genau ständig eigentlich gute Titel bei größeren Verlusten verkauft haben, da sie dann immer "umschichten" wollten in vermeintlich "bessere" Titel.....
Nochmal - der einzige Vorteil den wir Privatinvestoren, ohne wirklichen Einblick in die Bücher der Unternehmen zu, an der Börse wirklich haben, ist der Faktor ZEIT ....die spielt immer für uns....aber nicht falsch verstehen,
dein Ansatz ist ja ebenso legitim und darfst du gerne weiter handeln
Das dient nur der Klarstellung warum es Menschen gibt die das einfach anders sehen und handhaben. Auch wenn du GE bspw. heute verurteilst und den Club - wer sagt dir denn wie der Club dank GE in 10 Jahren aufgestellt ist ?
Ich hätte mir auch gewünscht bei KHC ein glücklicheres Händchen bezüglich des Zeitpunktes gehabt zu haben, habe ich aber nicht... ....aber die Gründe die mich für den Erstkauf bewogen haben sind nach wie vor aktuell,...also kaufe ich nach den von mir aufgestellten Regeln für dieses Depot nach...
Ich verurteile niemanden und auch GE oder KHC nicht und ich maße mir auch nicht an, Deine oder die Strategien anderer hier zu verurteilen. Ich halte es für unmöglich eine Prognose auf 10, 20 oder 30 Jahre zu machen, egal ob wir über Dividende, den Kurs, die Marke oder das Geschäftsmodell sprechen. Und mit Aussagen wie "ich glaube an die Firma..." oder ähnlichen stehe ich auf Kriegsfuß.
Und da es Euer Geld ist, was Ihr investiert, könnt Ihr damit auch machen was Ihr wollt.
So und jetzt wünsch ich mir mal was: nämlich, dass wir alle mit unsere Strategien Geld verdienen und zufrieden sind!
nice weekend
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RE: The Kraft Heinz Company | 02.03.2019, 10:53
(02.03.2019, 10:41)4ndr3as schrieb: Ich verurteile niemanden und auch GE oder KHC nicht und ich maße mir auch nicht an, Deine oder die Strategien anderer hier zu verurteilen. Ich halte es für unmöglich eine Prognose auf 10, 20 oder 30 Jahre zu machen, egal ob wir über Dividende, den Kurs, die Marke oder das Geschäftsmodell sprechen. Und mit Aussagen wie "ich glaube an die Firma..." oder ähnlichen stehe ich auf Kriegsfuß.
Habe ich auch nicht so aufgefasst, wollte nur mal klar stellen warum man anders handelt als
wie von dir angeraten, weil du schriebst das du es nicht verstehst....
Wie gesagt, ich kann auch nicht in die Zukunft schauen, glaube aber schon heute das ich Aktien
dabei habe die mir noch sehr, sehr viel Spass machen werden in Zukunft, aber auch Aktien die
ich noch verfluchen werde - im Moment sind grade mal 4 Titel noch im Minus - von 25...
Performance ist jetzt 12% inkl. der Nettodividenden in 1 1/4 jahren,..damit kann ich leben,
war kein super Börsenjahr das vergangene wie wir alle wissen.
Aber entscheiden ist der Dividendenstrom hat sich auch schon gesamt in dem Zeitraum
um 15 % erhöht - trotz der Kürzung von KHC.
CTL liegt in dem anderen Depot - welches gar keinen Dividendenfokus hat.
RE: The Kraft Heinz Company | 02.03.2019, 11:26
Auch wenn man gerne nur seine eigene Meinung bestätigt haben will, ist es - egal auf welcher Seite - immer gut Gegenargumente zu hören.
Klar ist das ein gutes Gefühl, wenn man in Aktie X investiert hat und alle schreiben was das für ein tolles Unternehmen ist. Oder man hat eine Einstiegschange verpasst und alle sind sich einig, dass der aktuell Kursanstieg nur eine Blase ist und der Kurs bald fallen wird. Aber im Grund müssten wir froh sein, Gegenargumente zu alternativen Einstellungen lesen zu können.
Natürlich sind wir alle sehr subjektive Objekte und vor allem in Foren wird vieles "aus dem Bauch heraus" geschrieben, ohne hinterlegte Fakten. Aber ab und an, wenn es spät nachts ist, les ich auch mal Gegenargumente zu meinen Ansichten und versuch was draus zu lernen. Ok, es muss schon sehr spät sein und es passiert auch nur selten, aber ab und an mach ich das :)
RE: The Kraft Heinz Company | 02.03.2019, 12:15
(02.03.2019, 09:40)4ndr3as schrieb: Ich kann Euren Optimismus ehrlich gesagt nicht teilen und auch nicht verstehen.
Ich weiß nicht, ob Optimismus angebracht ist. Wir sind alle keine Hellseher. Möglicherweise geht das Unternehmen dauerhaft den Bach runter oder es erholt sich wieder. Was passieren wird weiß jetzt wohl niemand. Wenn ich jetzt verkaufe, kann ich aber auch nicht sicher sein, dass ich das Geld wirklich gewinnbringender anlege. Ich weiß aber aus Erfahrung, dass sich viele Aktien nach kräftigen Abstürzen wieder erholt haben, mal hat's länger gedauert, mal ging's relativ schnell. Die Aktien zu halten fällt mir relativ leicht, weil die Postion nur ca. 1% des Deotvolumens ausmacht. Die Entscheidung ob ich aufstocke steht in 2 Monaten an.
Zitat:Wenn man die Aktie jetzt mit 50 % Verlust im Depot hat, muss man darauf setzen, dass die Aktie vom jetzigen Kurs aus gerechnet erst mal 100 % zulegt, damit man erst mal seine Einstiegskosten wieder raus hat, und dann ist noch nichts verdient.
Solange die Dividende nicht noch weiter zusammengestrichen wird, ist das für mich irrelevant. Die Aktie ist im Langfristdepot. Da interessieren mich Kursgewinne nur am Rande. Ich möchte einen möglichst hohen Zahlungsstrom ohne Verkäufe, um bei Bedarf die Rente aufzustocken.
Zitat:Und jetzt Hand auf's Herz: wer macht mit seinen Trades regelmäßig 100 % oder mehr? Ich hab noch niemanden kennen gelernt, der das kann.
Ich kaufe Aktien zur langfristigen Kapitalanlage. Und da habe ich etliche im Depot, die weit über 100% zugelegt haben. Die beste liegt zur Zeit 1070% im Plus und sie hat im letzten Jahr bezogen auf den Kaufkurs 14% Dividende nach Steuern abgeworfen. Bei gelegentlichen Trades gebe ich mich mit weit weniger als 100% zufrieden.
Zitat:Nächste Frage hierzu: in welchem Zeitrahmen will man denn wieder im Gewinn liegen? Mal angenommen die Aktie kriegt die Kurve und berappelt sich wieder, kann es dennoch 5 oder 10 Jahre dauern bis die schwarze Null erreicht ist. In dieser Zeit hängt das Kapital fest und hätte in aussichtsreicheren Titeln höchstwahrscheinlich mehr einbringen können.
Es kann passieren, dass der Einstiegskurs nie wieder erreicht wird, es kann aber auch bei wesentlich größeren Buchverlusten relativ schnell gehen.
Ich habe am 25.04.2008 Pro7 für 10,23 € gekauft. Die Aktie ist zwischenzeitlich auf unter einen 1 € gefallen und ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, da kräftig aufzustocken. Am 03.11.2010 habe ich die Hälfte der Postion zu 20,49 € verkauft.
Schau Dir mal zum Spaß die Dividendenentwicklung an. Der Kurs ist nach dem Hoch bei ca. 50 € wieder kräftig abgestürzt. Mal sehen, ob ich noch mal kaufe. Halten werde ich auf jeden Fall, weil ich mit der Postion keinen Verlust machen kann.
Ob ein aussichtsreicher Titel mehr einbringt weiß man immer erst hinterher.
Zitat:Ich kenne einen Investmentclub, der seit 19 Jahren an General Electric glaubt und immer noch mit 33 % im Minus liegt - das macht in meinen Augen keinen Sinn.
Das kommt drauf an. Wenn ein großer Teil des Kapitals darin gebunden ist, dann war es auf jeden Fall ein Fehler, am dem Wert festzuhalten. Bei einem kleinen Teil macht's nicht viel aus, wenn man auch noch besser laufende Titel im Depot hat.
Jeder muss sein Geld ganz einfach so anlegen, dass er damit gut leben kann und keine schlaflosen Nächte hat. Für mich heißt das, dass ich nicht mehr als 2% des Kapitals in einen Wert stecke.
Ich denke, man sollte sich überlegen, was man erreichen will und danach seine Strategie ausrichten. Bei mir hat das funktioniert, nachdem ich festgestellt hatte, dass ich zur Traderin nicht tauge. Meine ursprünglich angepeilte Zusatzrente habe ich in 2017 überschritten. Jetzt arbeite ich an der jährlichen Erhöhung. Mal sehen, wo ich stehe, wenn in zwei Jahren die gesetzliche Rente kommt.
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