(05.06.2025, 20:23)saphir schrieb: Wer kann das erklären?
Vermutung: Je mehr weniger produktive, schlechter bezahlte Jobs wegfallen, desto höher wird die Gesamtproduktivität.
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One bottle a day keeps the doctor away.
Neuwahlen - und nun?!
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(05.06.2025, 20:23)saphir schrieb: Wer kann das erklären? Vermutung: Je mehr weniger produktive, schlechter bezahlte Jobs wegfallen, desto höher wird die Gesamtproduktivität. __________________
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(06.06.2025, 00:10)Ramonet schrieb: Vermutung: Je mehr weniger produktive, schlechter bezahlte Jobs wegfallen, desto höher wird die Gesamtproduktivität. Auf solche Nebeneffekte wollte ich hinaus. Es kommt in den Boomregionen meist auch zu höheren Inflationsraten, welche auch zwar nicht die reale Produktivität erhöht aber die nominale. Wenn man die dann mit der gemittelten Inflationsrate der ganzen USA korrigiert bleibt ein Produktivitätszuwachs übrig, aber nur auf dem Papier. __________________
Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.
(05.06.2025, 17:41)Ste Fan schrieb: Es reicht in den Bereichen in denen sich mein persoenlicher Wohlstand bzw die Lebensqualitaet mehrt Gibt viele Baustellen - Bürokratie ist eine davon - mit mehr Digitalisierung auf beiden (allen) Seiten - könnte vieles automatisiert im Hintergrund ablaufen. Dann haben die Mitarbeiter mehr Zeit für die eigentlichen Aufgaben - wie zum Beispiel im Krankenhaus.... Zitat:Die Jobs sind nicht attraktiv. Aber woran liegt es? Warum hat sich der Reallohn der unteren Lohngruppen (die mittlerweile schon fast ins Mittelfeld reichen) seit den 70ern komplett vom Wirtschaftswachstum und den Lohnzuwaechsen im oberen Bereich abgekoppelt? Warum sind die Jobs die vor 20-30 Jahren noch ne Familie ernaehrt haben heute im Aufstockerbereich? Weil die Familie, die von solchen Jobs gelebt hat, damals anders gelebt hat. Gab auch einige die Unterstützung bekommen hätten, diese aber nicht beantragt haben - Unwissenheit, Stolz... Internet, Smartphone, Konsum auf Kredit - gab es damals nicht/weniger Die Kosten heute für "Teilhabe an der Gesellschaft, menschenwürdiges Leben" sind höher - natürlich nicht nur Konsum - auch Mieten, Nebenkosten,... Aber das die unteren Lohngruppen heute im Mittelfeld sind? Mit Mindestlohn und 40 Stunden-Woche kommt man doch nicht mal auf 2000 Euro - oder sehe ich das falsch? Wo siehst Du da das Mittelfeld? Zitat:Erinnere mich da noch an meine Jugend, da gabs noch die lokalen Handwerksmeister die sogar ehrenamtlich in der Gemeinde aktiv waren, die ihre Leute anstaendig bezahlt/behandelt haben - und dann kam die EU und in Folge die Portugiesen und Polen die fuer nen Drittel vom Lohn geschuftet und in Containern gelebt haben. Bei den Speditionen wars auch nicht besser. Und fuer den Rest vom Gewerbe gabs dann die Leiharbeiter. Fragst du echt noch warum dann die Jobs unattraktiv wurden fuer jeden der halbwegs klar denken konnte? Also der normale Handwerker war früher auch nicht gut bezahlt - außer er hat sich weiterentwickelt - Techniker, Meister, eigener Betrieb. Aber er hatte eine andere Einstellung - irgendwo am Abend 1-2 Stunden für 10-15 Euro die Stunde schwarz auf die Hand - für Kleinigkeiten kannte man da immer jemand... Wenn Du heute fragst dann hörst Du keinen Bock - Work-Life-Balance - keine Lust, keine Zeit - und wenn - unter 30-50 Euro die Stunde geht gar nix. Über Firma, Rechnung aber immer noch viel teurer - Anfahrtskosten, Pauschalen, Stundenlöhne von 65 Euro aufwärts + Mehrwertsteuer (der Geselle hat 18 Euro Brutto) - wegen Fachkräftemangel oft lange Wartezeit - wenn kein alter Kunde/Stammkunde wirst Du auch mal abgelehnt und musst den nächsten Handwerker anrufen.... Zitat:Die Industrie hat uebrigens nicht geschlafen, die hat genau das gemacht was sie fuer den Shareholder machen muss - dort produzieren wo die Loehne/Auflagen am niedrigsten sind, das Wachstum am hoechsten und wo sie somit kurzfristig die hoechsten Profite einfaehrt. Fehler der Politik war das zuzulassen... Fehler war auch Agenda 2010 vom Schröder - Dumpinglöhne und der größte Billiglohn- sektor - worüber sich ganz Europa beschwert hat. Leiharbeiter bei VW, Mercedes, die die gleiche Arbeit wie Werksarbeiter gemacht haben - zu einem Drittel oder Viertel des Lohns - und dann beim Arbeitsamt aufgestockt haben, weil sie nicht davon leben oder ihre Familie ernähren konnten. Kostenminimierung, Gewinnmaximierung - Rekordgewinne bei den Autokonzernen - die Löhne durch aufstocken teilweise vom Staat (also uns) bezahlt. Billigfleisch - Tönnies - Sklavenarbeiter... Zitat:Yup, D hat marode Infrastruktur trotz Steuerrekordeinnahmen, mit dem Exportueberschuss finanzieren deutsche Ersparnisse Investitionen im Ausland, und die grossen Unternehmen investieren..nur eben nicht in D. Es sind dann die KmUs die am A*** sind (dank Buerokratie und Auflagen). Die Welt hier bei uns sah gut aus - Strassen, Schulen, .... was auch immer.... Bis zur Wende - dann ist die Kohle in den Osten geflossen - bei uns musste gespart werden - Strassen, Schulen, Schwimmbäder,.... man sieht es überall.... Umverteilung sehe ich eher von Klein zu Groß - früher gab es viele kleine Einzelhändler, kleine Gewerbetreibende - die sehr gut von ihrem Geschäft leben konnten - oft auch mit ein paar Angestellten. Da ist das Geld in der Stadt geblieben - Gewerbeeinnahmen, Bankgeschäfte, Investitionen,.... Heute findet man die kaum noch - stattdessen Amazon, große Ketten, Konzerne, Unternehmen - und in er Stadt - leere Schaufenster oder Döner, Barber, Shisha, Billigläden, Nagelstudios,.... Da haben viele gepennt und einfach zugeschaut wie Amazon und Co ihnen das Geschäft weggenommen hat.... Man kann vieles betrachten - aus verschiendenen Blickwinkeln - es gibt viele Ursachen für Probleme - Politik, Globalisierung, China, Lehman, Corona, weltweiter russischer Terror als Ursache für Flüchtlingsprobleme, Fachkräftemangel, Demographie,.... Da kommt man ohne Probleme vom Hundertsten ins Tausendste.... alles hat positive und negative Ursachen, Folgen.... Zitat:Und sei ehrlich: Du selbst profitierst ja auch davon Inwiefern? Habe keine Aktien - bekomme keine Dividenden oder profitiere von Kurssteigerungen wenn die Gewinne steigen oder die Dumpinglohne sinken.... Ich bezahle Steuern, zu teure Pflegedienstleistungen für unsere Senioren, weil nicht alles abgedeckt ist. Beschäftige zu teure Handwerker. Und hab trotzdem Schlaglöcher in der Strasse vor der Haustür.... Das einzige wovon ich profitiere ist meine Arbeit - weil ich mich aus dem Hamsterrad und dem "regionalen Zyklus" befreit habe. Mache mir keine Sorgen um den Arbeitsplatz - kann meine Familie gut versorgen - aber bin dafür auch einen harten Weg gegangen, der auch hätte schiefgehen können. Zitat:Zum Problem werden mittlerweile halt die Leute die da nicht von profitieren und sich daher politisch bemerkbar machen.... Naja... also manche kommen auch mit vollkommen überzogenen Ansprüchen - Work-Life-Balance und so. Gibt die Einen die sich richtig ins Zeug legen - sich in der Schule anstrengen, eine Ausbildung machen, Studieren gehen - "mit Zug" - Ehrgeiz, Zielstrebigkeit, Einsatz- und Anstrengungsbereitschaft. Dann gibt es die Anderen die meinen ihre bloße Existenz stellt sie in den Mittelpunkt - die nur das Nötigste - wenn überhaupt - leisten und sich dann über ein zu geringes Einkommen und keine Chancen beschweren. Dann gibt es die, die eigentlich keine Probleme haben und einfach nur mitmotzen. Gibt da so ein paar in meinem Bekanntenkreis - dickes Einkommen, mehrere Immobilien, Privatschule für die Kinder, mehrmals Urlaub - aber der Staat kassiert zu viel - es reicht nicht mehr für den 2. Porsche oder das 2. Cabrio..... ![]() Zitat:Zum Rest: glaubst du ein Verwaltungsbeamter ist interessiert sich durch Effizienzsteigerungen arbeitslos zu machen? Nah, das ist falsch, er/sie hat ja keinen Zwang.. Denke eher das da zu viel im Wege steht/stand - Föderalismus und unterschiedlicher Datenschutz in den Ländern.... nichtkompatible Systeme, Software - oft schon für verschiedene Bereiche in einem Unternehmen - frag mal einen Telekom-Mitarbeiter.... Oder früher bei mir auf der Bank - nee an dem Rechner geht das nicht - da musst Du an den Rechner in der anderen Abteilung.... Städte, Gemeinden, Kreise, Behörden, Ämter - Zugriffsrechte eingeschränkt - da darf der Mitarbeiter eine Tür weiter nicht mal eine Datei öffnen - neuer Termin wenn der wieder da ist... Manche Abteilungen gehen unter vor Arbeit - z.B. Gerichte... Vieles wird von vielen doppelt und mehrfach bearbeitet, angefordert,.... kostet Zeit, Geld - Digitalisierung würde vieles schneller, einfacher, effizienter machen - Mitarbeiter hätten mehr Zeit für mehr Aufgaben - und auch hier ist Demographie ein Thema - Geburtenstarke Jahrgänge die in Rente gehen.... Zitat:Du sagst dass es ohne Menschen mit Migrationshintergrund nicht ginge. Nur darum gehts ja nicht, es geht darum dass es massig Jobs die keinen wirklichen Mehrwert produzieren und auf die aus Sicht der Gesellschaft verzichtet werden kann, bzw schon effizientere Allokation viele Probleme loesen wuerde...will nur keiner. Es ginge nicht ohne die Menschen mit Migrationshintergrund aber genauso wenig ohne die Deutschen - und wenn Du da mal 2-3-4 Generationen zurück schaust - werden deutlich mehr als die 20% Migrationshintergrund haben... Jobs ohne Mehrwert - sehe ich eigentlich nicht - eine Stadt muss verwaltet, organisiert werden - es müssen Dienstleistungen angeboten werden, Recht, Ordnung... ich finde es gut das Gastro-Betriebe auf Sauberkeit geprüft werden - ist das ein Job ohne Mehrwert? Sehe es dann doch eher so das zu viel Zeit für Dinge drauf geht die eigentlich nicht zur Arbeit gehören - Ärzte, Pflegekräfte die ihre Zeit auch für verwalterische Tätigkeiten vergeuden müssen - Untersuchungen die innerhalb kürzester Zeit mehrmals durchgeführt werden weil die nächste Stelle keine Unterlagen, Befunde, Laborwerte hat,.... Ämter, Behörden - da sollte es im Grunde reichen sich einmal zu registrieren und dann alles nur noch digital machen zu können - Ausweise, Anträge,.... was auch immer.... spart Kosten, Zeit - beim Bürger wie auch z.B. beim Landratsamt-Mitarbeiter - der dann mehr Zeit für anderes hat - was zu lange liegen bleibt.... haben jetzt einen Behindertenausweis für unseren Senior beantragt - dauert ca. 5-6 Monate.... ![]() ![]() alle Unterlagen müssen angefordert, geprüft werden - das dauert... wäre alles digitalisiert wäre das innerhalb von Stunden max. Tagen geklärt. Aber 5-6 Monate - gerade für einen Behinderten - da geht es nicht um einen Reisepass - da geht es darum das er auf den Behindertenparkplatz in der Fussgängerzone fahren darf um zu seinem Physiotherapeuten zu kommen. Oder das er mal ins Schwimmbad geht - mit einer Begleitperson die kostenlos mit kann.... 6 Monate.... mal schauen ob er da überhaupt noch lebt.... Zitat:Ne ungeregelte Immigration loest die Probleme allerdings auch nicht ... Ja Asylpolitik, Migrationspolitik - viele Fehler, viele Versäumnisse - seit den 70er Jahren - Clankriminalität ist ein Ergebnis davon. Der Witz ist doch eigentlich der - die Tore wurden immer verschlossen gehalten - die Hürden nach Deutschland zu kommen waren hoch - und dann macht Merkel die Grenzen auf, stellt alles auf den Kopf und lässt die unqualifizierte, unkontrollierte Migrtionswelle auf uns los. Dumm gelaufen. Ist aber so. Jetzt ewig darüber schimpfen oder was draus machen? Diejenigen die da sind und nicht mehr gehen wollen oder nicht abgeschoben werden können - müssen integriert, ausgebildet werden - damit sie langfristig ein Gewinn sind und keine Belastung. Mehr fördern, fordern - gleichzeitig die Grenzen wieder dichter machen - qualifizerte, notwendige Zuwanderung - Rahmenbedingungen die attraktiv sind, damit die kommen die man braucht - gibt viele Baustellen in vielen Bereichen... Da haben die wenigsten Deutschen was dagegen - weil die demographische Entwicklung das nötig macht. Was die meisten Menschen nicht wollen ist illegale, unkontrollierte, unbegrenzte Migration - ohne Recht, Ordnung, Kontrolle. Jetzt passiert was und Zack die CDU hat 6% mehr in der Wahlumfrage. Man muss schauen wie sich die einzelnen Themenbereiche weiterentwickeln - hoffentlich hören wir in den nächsten Jahren mehr von positiven als negativen Entwicklungen. Vieles liegt leider nicht in unserer Hand - wie aktuell zu sehen ist - wenn die anderen nicht mitspielen, eigene Ziele haben - oder sogar Gegner sind.... __________________ (06.06.2025, 00:10)Ramonet schrieb: Vermutung: Je mehr weniger produktive, schlechter bezahlte Jobs wegfallen, desto höher wird die Gesamtproduktivität. Wenn besser bezahlte unproduktive Jobs weg fallen wäre es noch effektiver für die Produktivität. Aber es gibt immer ein notwendiges Minimum für unproduktive Arbeit. __________________ Reiner Satire Account ohne rechtliche Verwertbarkeit
Viel ist schon gewonnen wenn nur einer aufsteht und Nein sagt - Berthold Brecht
Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es - Bertrand Russell
Zitat:Stopp des Nachzugs von Angehörigen Zitat:Pläne des Bauministeriums __________________ Zitat:Kontext __________________ (05.06.2025, 18:18)saphir schrieb: Aber eigentlich ist es doch so: Target-2 türmt sich weil wir der Exportmeister der EU in andere Länder sind und Trump kann garnicht genug von Zöllen gegen Deutschland/EU bekommen. Wenn Deutschlands Exportüberschuss so ein Problem ist, dann hat Trump doch recht. Wo ist dein Problem? Trump macht effektiv in Teilen linke Wirtschaftspolitik, aber mit rechten Zielsetzungen. saphir schrieb:Sollten wir daher nicht die Dienstleistungsproduktivität erhöht sehen wollen? Also dort was uns selbst zu Gute kommt? Bzw. alles was unsere Lebenhaltung billiger macht. ![]() Ich glaube nicht, dass wir gut fahren, wenn wir davon leben wollen uns gegenseitig die Haare zu schneiden. Unsere Lebenshaltung ist so teuer, weil wir z. T. auch etwas dafür kriegen. Zum Beispiel kannst du Leitungswasser ohne Filtern und Abkochen in der Regel problemlos trinken. Lebensmittel im Supermarkt unterliegen strengerer Kontrollen. Das bedeutet mehr Aufwand. Das wiederum bedeutet höhere Preise. (06.06.2025, 12:46)boersenkater schrieb: ---- Da kannst du dir mal die Entwicklung der Realloehne nach Perzentilen ueber die letzten 20 -30 Jahre anschauen... Die untersten Lohngruppen haben real deftig verloren, das Mittelfeld real im besten Fall ne Nullnummer hingelegt, und nur die oberen Lohngruppen haben gehalttechnisch zugegelegt, die oberste dafuer dann extrem. Der Spruch dass die Mittelschicht abrutscht ist daher begruendet. Meine damit also eher dass zum Teil fuer die "fruehere" Mittelschicht heute zum unteren Level gehoert. Zum Handwerker..sehe ich anders. Daddy z.B. war popeliger Handwerker, irgendwann noch den Meister dazu..und zwischendrin noch Haus gekauft, Familie gegruendet und dazu noch einigen anderen Bloedsinn angestellt. Ich bin nach dem Facharbeiterbrief aus dem Gewerbe raus. Kumpels von dato blieben drin, einige dann auch mit Meister. Als Geselle oder auch Meister heute so ein Rad drehen wie die Generation von Daddy und Kollegen? Fuer die Meisten keine Chance - und fehlende Motavations ist nicht der Grund. Vater vom Kumpel hatte z.B. ein Baugeschaeft..25 Mann oder so. Dem gingen irgendwann Projekte floeten, auch von der Gemeinde. Er war zu teuer. Gross wurde ne Firma mit Subs aus Portugal. Aus dem Gemeinderat hies es nur: Wenn du nicht konkurrenzfaehig bist dein Problem. Dass die Portugiesen allerding 1/3 vom deutschen Lohn bekammen, und davon sogar noch der Container abgezogen wurde hat keinen interessiert. Wie die in den Containern hausen mussten war auch egal, wenn du in der Halle dann aber dass Sch****haus nicht regelmaessig putzen liessest gabs Aerger mit der BG. Als die Fa dann selber Subs nehmen musste und die eigenen Leute gefeuert hat kam das Geplaerre. Viele der Probleme heute sind hausgemacht... Zum Finanzsektor ist Beck recht gut. Und es geht da nicht um uns kleine Lichter, sondern ums Prinzip. Und da gilt halt dass der Finansektor extrem ueber das Mass hinausgewachsen ist welches der Realwirtschaft/Gesellschaft Vorteile bringt. Rund 85% vom Finanzsektor entziehen "Value", tragen also direkt zur Umverteilung bei. Glaube die ganzen HFts und Konsorten machen im Jahr rund 5 Mrd Profit. Welcher kreiierte Value steht dem entgegen? Die Banken verzockten Geld im Sub-Prime Sektor, und die KMUs kriegten die Kreditlinien gekuerzt weil ja zu viel Risiko fuer die Banken ![]() ![]() Und dann plaerrt jeder dass nicht genug in die Realwirtschaft investiert wird... Fakt ist auch dass wir da alle Teil von sind. Die Welt ist wie sie ist, take it or leave it. Nur wenn man halt auch Teil von ist dann denke ich wirds mit der Sozialkritik halt schwierig. Fuer uns ist es wesentlich angenehmer Geld im Finanzsektor unterzubringen als in der echten Welt was auf die Beine zu stellen. Ich wollte uebrigens mal, aber habs dann eben genau wegen dem Stress gelassen - mit Aktien hast du weniger Aerger... Ist halt systembedingt. Wir aendern die Welt nicht, aber um uns dann wegen Vermoegensungleichheit etc zu entruesten sind wir halt auch die Falschen. Kannst ja auch mal schauen wie viele Stunden deine Pflegekraft so krueppeln muss bis sie das Geld macht welches du im Monat machst ![]() Du machst mehr, kannst auch mehr ausgeben, hoehere Mieten zahlen, usw. und die Krankenschwester muss froh sein wenn sie noch ueber die Runden kommt. Nur welche Taetigkeit ist fuer die Gesellschaft "wertvoller"? Wer bringt welchen "Value"? Gentrifizierung im Kleinen ![]() Die Diskussion kommt am Ende eh zu nix, daher gut. Kannst da mal selber nach "makers and takers: Rise of Finance and the Fall of American Business " googlen dann siehst du die Sache eventuell auch ein bisschen differenzierter. Ist ein recht unaufgeregtes Buch mit interessanten Links und Quellen, Author ist von der Financial Times. D ist zwar anders, aber die Richtung kommt schon hin. (01.05.2025, 21:55)Mrs. Mac schrieb: Zunächst erst einmal vielen Dank für diese wirklich erste sachliche Stellungnahme zu meiner Ausgangsfrage. Ansonsten kam da bisher außer Unterstellung oder Mumpitz nichts. Ja, aber du hast bisher leider nur Börsenfremdes geschrieben und ich fürchte, dass das bis zum Sankt Nimmerleinstag auch so bleiben wird. Such dir doch einfach ein Politikforum. Danke auch, dass du den Kriegsindexthread mit deinen Zankereien zerschossen hast, als ich gerade was längeres getippt hatte. Im thread ging es um ein quantitatives Modell für Kriegsrisiken und nicht um politische Meinungen. Ein eher unwahrscheinlicher, aber möglicher US/China-Krieg oder auch nur das Zerbrechen von USA, Europa und China in 2-3 deglobale Blöcke wird schließlich alle unsere Depots betreffen. ![]() RE: Neuwahlen - und nun?!| 07.06.2025, 10:32 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.06.2025, 13:31 von boersenkater.)(06.06.2025, 21:00)Ste Fan schrieb: Da kannst du dir mal die Entwicklung der Realloehne nach Perzentilen ueber die letzten 20 -30 Jahre anschauen... Kann mich noch an die Schulzeit erinnern - da war das auch Thema - wir haben so eine starke Gesellschaft, so stabile Verhältnisse wegen einer breiten Mittelschicht - wenig Armen - wenig Reichen - anders als z.B. in den USA wo es wenig Mittelschicht und viele unten/oben sind. Das war in den 1980ern - da war der Vorstand Gutverdiener - aber keiner der 2stellige Millionengehälter kassiert - kam dann bei unseren Konzernen - ja das muss man zahlen die Amis zahlen auch so viel - sonst sind unsere besten Leute weg und in den USA..... ja da hätten Ackermann und die Diesel-Betrüger vielleicht auch besser hingehört? In den 90ern wurde schon darüber gesprochen das der deutsche Mittelstand schrumpft - die Schere zwischen unten/oben größer wird. Hat sich fortgesetzt - die unteren Gehaltsklassen hatten nicht die Gehaltssteigerungen wie die oberen Gehaltsklassen. Job/Branche - der eine ist Facharbeiter - verdient heute OK - früher war es mit Frau und Kind eng - aber seit die aus dem Haus sind, auf eigenen Beinen stehen, können die sich auch wieder was leisten. Der andere arbeitet im IT-Vertrieb/Projektmanagement und hat ein sechsstelliges Netto- einkommen. Beide haben ursprünglich eine Ausbildung als Systemelektroniker bei der Bahn gemacht - hab damals als er in der Lehre war mal dabei zugesehen wie er an einer Leiterplatte rumgelötet hat.... Hat ihm nicht gereicht - wollte in den Vertrieb - mehrere Stationen - mal gut - mal schlecht - hat sich hochgekämpft - auch über 10 Jahre gebraucht bis er in seiner Zielzone angekommen ist und sich dafür den Arsch aufgerissen. Man braucht den Mut auch mal neue Wege zu gehen - und man braucht den Ehrgeiz sich weiterzuentwickeln - sonst fällt man zurück. Würde sagen heute ist es eher leichter einen Job zu finden - mit guter Qualifikation - viele nehmen auch Quereinsteiger. Das Problem ist das viele vollkommen ziellos und unmotivert herumrennen - nichts oder wenig vorzuweisen haben - aber trotzdem min. 30 Euro Brutto die Stunde erwarten - kein Witz - war ein junger Kerl der sich für den Besten und Tollsten gehalten hat - jedesmal wenn er irgendwo angefangen hat war es ein Desaster - große Fresse nichts dahinter - aber Ziel 100k Brutto im Jahr. Wenn der andere das bekommt, dann verdient er das auch. Da bleibt einem echt die Spucke weg. Andere fangen irgendwo als Quereinsteiger an, arbeiten sich rein, engagieren sich, hängen sich rein und sind ein paar Jahre später Team- und dann Abteilungsleiter. Kenne einige in meinem Umfeld die mehr oder weniger auf der Stelle treten, die unzufrieden sind - die aber keinen Mut haben was Neues anzufangen - da sind die Amis anders. Früher gab es mehr kleinere Unternehmen - auch Handwerksbetriebe - die wurden weniger und/oder kleiner - haben Probleme Mitarbeiter zu finden... Andere waren nicht mehr wettbewerbsfähig - Amazon, Internethandel, China, Billig-Anbieter, Gewerbegebiet auf der gründen Wiese, Discounter, Leiharbeiter,... Wer sich nicht angepasst oder weiterentwickelt hat, ist mit der Zeit verschwunden. Zitat:Zum Handwerker..sehe ich anders. Daddy z.B. war popeliger Handwerker, irgendwann noch den Meister dazu..und zwischendrin noch Haus gekauft, Familie gegruendet und dazu noch einigen anderen Bloedsinn angestellt. Ich bin nach dem Facharbeiterbrief aus dem Gewerbe raus. Kumpels von dato blieben drin, einige dann auch mit Meister. Als Geselle oder auch Meister heute so ein Rad drehen wie die Generation von Daddy und Kollegen? Fuer die Meisten keine Chance - und fehlende Motavations ist nicht der Grund. Ja kenne ich auch. Das sind die die überlebt haben, die dann sogar noch dickere Autos gefahren sind und noch teurere Urlaube gemacht haben. Metallverarbeitungsbetrieb der kurz vor der Pleite war - Betrieb verkleinert - dann nur noch Leiharbeiter eingestellt - konnte die Preise drücken und war dadurch auf der anderen Seite - einer derjenigen der den "anständigen" die Aufträge weggeschnappt hat und das Leben schwer gemacht haben. Auch aus meinem Umfeld - Bauingenieur der keinen Bock mehr hatte für andere das dicke Geld zu verdienen. Hat einen kleinen Handwerksbetrieb übernommen - Sanierungen, Renovierungen und vergrössert - und viel mit "Subunternehmer" aus Osteuropa gearbeitet - die hat er rübergeholt und sechs Mann in einer seiner Wohnungen wohnen lassen - Miete wurde natürlich abgezogen. Alle 4 Wochen sind die für 1-2 Wochen in die Heimat. Ganz klar Scheinselbstständigkeit - die haben fast nur für ihn gearbeitet - nur damit es anders aussah hat er denen auch Aufträge vermittelt ohne involviert zu sein. Hat sehr gut verdient - und die sehr gut laufende Firma irgendwann verkauft. Der Nachfolger hat nicht mehr mit Subunternehmern gearbeitet und nach nicht mal einem halben Jahr Konkurs angemeldet... Die Subunternehmer haben gute Arbeit geleistet und waren billiger - da hat er sehr gut verdient. Habe mal gemeint das er eigentlich nur so erfolgreich ist, weil er mit gezinkten Karten (Scheinselbständigkeit) spielt und Dumpinglöhne zahlt. Klar konnte er andere unterbieten und trotzdem gute Arbeit abliefern und trotzdem mehr Gewinn machen als der "redlichere" Konkurrent. Hätte er alle Leute eingestellt und ihnen normale Löhne gezahlt - hätte es anders ausgesehen - er hat schon was drauf - heute wieder als Angestellter mit 40Stunden-Woche und fast 200k Einkommen - aber er hätte deutlich weniger verdient. Die Bulgaren und Polen waren sehr zufrieden. Haben mehr verdient als in der Heimat. Die Kunden waren zufrieden weil sie 15-20% weniger bezahlen mussten - ohne Abstriche zu machen. Ist doch heute auch nicht anders - die Chinesen sind vor allem wegen den Löhnen wettbewerbsfähiger - wobei das auch nicht stimmt - vieles ist Verlustgeschäft - aber wird massiv subventioniert um an die Spitze zu kommen - dann kann man Geld verdienen - wenn die Konkurrenz ausgeschaltet ist.... Amazon hat den kleinen Einzelhandel, den kleinen Einzelhändler zerstört - der sowieso schon zu kämpfen hatte gegen Supermärkte mit immer breiteren Angebot - mit Amazon sind die meisten Buchhändler, Hauswarenhändler verschwunden - Geschäfte die über Generationen existierten - gehobener Mittelstand. Weggefegt. Heute kauft man bei Amazon, Kaufland, Lidl, Aldi, Bauhaus, Toom, Media-Markt, Saturn, Möbelhaus- und Mode-Ketten, ebay,... ein. Geld, Gewerbeeinnahmen was vorher in der Stadt, Gemeinde geblieben ist, wird heute woanders ausgegeben - und die Gewinne gehen irgendwohin nach Deutschland oder in die Welt - manchmal auch in die kleine Gemeinde um die Ecke - die früher arm war und heute zu den wohlhabenderen gehört - seit dem das Gewerbegebiet auf der grünen Wiese immer größer geworden ist.... Dafür haben dann viele Metzger, Bäcker, Konditoren, kleine Feinkostgeschäfte, kleine Einzelhändler,... Pleite gemacht. Früher selbständig und Mittelstand - heute Angestellter im Konzern - je nach Ebene deutlich weniger Verdienst als die Eltern - oder deutlich mehr... Zitat:Zum Finanzsektor ist Beck recht gut. Und es geht da nicht um uns kleine Lichter, sondern ums Prinzip. Und da gilt halt dass der Finansektor extrem ueber das Mass hinausgewachsen ist welches der Realwirtschaft/Gesellschaft Vorteile bringt. Rund 85% vom Finanzsektor entziehen "Value", tragen also direkt zur Umverteilung bei. Ist so - und nur die Spitze des Eisbergs. Die Derivate auf Währugen sind vom Volumen her größer als die Geldmengen.... Da geht es nicht immer nur um die Absicherung der Währungsschwankungen von Unternehmen.... Da wird gezockt das die Heide wackelt. Das Gezocke selbst kann die Währungsschwankungen verursachen - was dann alle spüren - Inflation, schwankende Preise, Staatskrisen,... Zitat:Fakt ist auch dass wir da alle Teil von sind. Die Welt ist wie sie ist, take it or leave it. Nur wenn man halt auch Teil von ist dann denke ich wirds mit der Sozialkritik halt schwierig. Alle sind Teil davon - wirklich alle - die Kapitalmärkte gehören zum Wirtschaftskreislauf. Angestellte, Arbeiter arbeiten auch für Zins und Tilgung - die Kredite die der Unternehmer aufgenommen hat, um das Unternehmen aufzubauen, müssen wieder zurückgezahlt werden. Für die Banken ist ein laufender Kredit totes Kapital. Die verkaufen den im Paket an Investmentgesellschaften, die die Zinsen kassieren, die Zahlungen laufen weiter über die Bank. Die Bank hat wieder Kapital um mehr Kredite zu vergeben - an den nächsten Unternehmer der investiert... Lehman - waren die mit dem kürzesten Streichholz - aber alle anderen standen auch an der Klippe - wurden dann gerettet - damit der Kreislauf weiterlaufen kann. Auch wieder so eine Sache - es geht nicht ohne aber mit ist es auch nicht ohne..... auf der einen Seite braucht man den Finanzmarkt - auf der anderen Seite werden für immer höhere Gewinne mehr Risiken eingegangen - muss man machen weil es alle anderen auch machen - macht man es nicht ist man aus dem Spiel.... Kritik war und ist da sicher berechtigt - aber dabei zeigt man indirekt auch immer auf sich selbst - weil man eben auch Teil des Systems ist... Zitat:Fuer uns ist es wesentlich angenehmer Geld im Finanzsektor unterzubringen als in der echten Welt was auf die Beine zu stellen. Ich wollte uebrigens mal, aber habs dann eben genau wegen dem Stress gelassen - mit Aktien hast du weniger Aerger... Du kannst auch Geld im Finanzsektor verdienen - als Investor, Anleger, Trader - und das Geld dann in der realen Welt investieren, z.B. indem Du Dich an einem regionalen Unternehmen beteiligst als Komanditist oder als Kreditgeber - und oder auch aktiv im Unternehmen mitarbeitest. Etwas auf die eigenen Beine stellen - kann man machen wenn man die richtige Geschäftsidee und das Umfeld hat - warum nicht? Manche schaffen es - andere nicht. War auch schon immer so. Wenn man was erreichen will muss man über den Tellerrand schauen und auch mal was risikieren - ein neuer Job, eine neue Aufgabe, neue Herausforderungen, Weiterbildung,.... Vielleicht nicht unbedingt in einem Bereich in dem man mit Amazon, Discountern oder chinesischen Herstellern/Produkten konkurriert - oder in dem man keine guten Zukunftsaussichten hat... Aber auch heute gibt es immer wieder welche die ein Geschäft starten und Erfolg damit haben - oder schon lange erfolgreich sind. Zitat:Ist halt systembedingt. Wir aendern die Welt nicht, aber um uns dann wegen Vermoegensungleichheit etc zu entruesten sind wir halt auch die Falschen. Wieso? ![]() Zitat:Kannst ja auch mal schauen wie viele Stunden deine Pflegekraft so krueppeln muss bis sie das Geld macht welches du im Monat machst Ich mache halt einfach was anderes. Der Juwelier der die Ringe für den schönsten Tag im Leben verkauft verdient auch mehr als die Krankenschwester der er den Ring verkauft... Und die Nagelstudienbesitzerin wo sie sich für die Hochzeit die Nägel machen lässt wahrscheinlich auch - wenn sie ihr Geschäft gut führt. Das die Arbeit der Krankenschwester mehr Wert ist, ist doch keine Frage. Genauso die Arbeit einer Pflegekraft, einer Kindergärtnerin, einer Lehrerin. Sollte besser bezahlt werden - aber die verkaufen eben keine Maschinen in die USA mit denen Millionen, Milliarden verdient werden - mit denen gute Gehälter und Spitzeneinkommen für Führungskräfte, Vorstände bezahlt werden. Soziale Berufe kosten nur Geld und produzieren nichts - außer Gesundheit, Bildung, ein lebenswerteres Leben - damit die anderen viel Geld in ihren Jobs verdienen können.... ![]() Mein Beitrag ist das ich Steuern zahle, konsumiere, investiere und meine Familie versorge. Wie die meisten anderen auch. Hätte nichts dagegen wenn die sozialen Berufe besser bezahlt werden. Zitat:Kannst da mal selber nach "makers and takers: Rise of Finance and the Fall of American Business " googlen dann siehst du die Sache eventuell auch ein bisschen differenzierter. Ist ein recht unaufgeregtes Buch mit interessanten Links und Quellen, Author ist von der Financial Times. https://www.amazon.de/Makers-Takers-Aufs...3864704383 Denke das ich schon entsprechendes gesehen oder gelesen habe..... ![]() __________________ |
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