Wirecard-Aktionäre sollen Dividenden zurückzahlen
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Der Insolvenzverwalter hat an diesem Mittwoch dem Amtsgericht München einen 179-seitigen Sachstandsbericht präsentiert, der zahlreiche neue Erkenntnisse enthält und zugleich die Bundesregierung in Bedrängnis bringt. Der Bericht liegt der
Süddeutschen Zeitung, NDR und WDR vor. Jaffé macht darin den mehr als 40 000 Aktionären, die Schadenersatz fordern, wenig Hoffnung. Er beschreibt auch, wie Wirecard Geschäfte vorgetäuscht hat, die es gar nicht ab. Wie eine halbe Milliarde Euro beiseitegeschafft wurde. Und wie er versucht, mit zahlreichen Klagen Geld von Wirecard-Geschäftspartnern zurückzuholen.
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Der Bericht bringt Altmaier in Bedrängnis
Beim Landgericht München I hat Jaffé bereits mehrere Klagen gegen Gesellschaften aus Asien eingereicht, um dort versickertes Geld zurückzuholen. Mit solchen Klagen müssen auch zahlreiche Berater aus der halben Welt rechnen. Der Insolvenzverwalter ist auf 94 Berater gestoßen, die "als auffällig eingestuft" wurden und die aus diversen Ländern stammen. Es geht um 40 Millionen Euro. Ob und in welcher Höhe Rückzahlungen durchgesetzt werden können, ist laut Insolvenzreport noch offen.
Politisch in Bedrängnis dürfte durch den Report vor allem Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) kommen. Altmaier ist verantwortlich für die Wirtschaftsprüfer-Aufsicht Apas, die im Fall Wirecard einerseits selbst gegen EY ermittelt und andererseits sogar Strafanzeige gestellt hat. Was wiederum zu einem noch laufenden Strafverfahren der Staatsanwaltschaft München I gegen EY-Manager geführt hat. Jaffé will die Akten der Apas sehen, weil er seinerseits Schadenersatzansprüche gegen EY prüft.
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