(14.03.2023, 11:44)BaLü schrieb: 1) Stimmt hab mehrere Systeme durch und angepasst hab ich auch.
2) Versuche ich ja, hat leider nicht geklappt in der Vergangenheit aus diversen Gründen.
Zu 3) SBNY ist im S&P500 gelistet, ist also nicht gerade ein Pennystock ausserdem wurden die in letzter Zeit über 100$ gehandelt. Ok hab auch ne Hypoport im Depot die kaum einer kennt, wenn es da passiert hätte ich mich auch nicht gewundert.
Ist ein steiniger Weg, dass kann ich schon mal sagen, ob ich jemals Erfolg haben werde an der Börse, keine Ahnung.
Ich versuche mal konstruktiv dazu was zu schreiben, vielleicht hilft dir das ja oder regt dich an zum Nachdenken:
@ 1) Ja, aber wenn man genau liest was du schreibst, dann wirkt es so, als wenn du quasi erst handelst und dann mal überlegst nach welchem System
du da eigentlich unterwegs bist. Es wirkt teilweise so als wenn du kaufst und dir dann im Nachgang überlegst warum du das eigentlich gekauft haben kannst.
Kann mich aber täuschen.
@ 2) dann versuch doch mal herauszufinden was die diversen Gründe sind. Ich befürchte die "diversen" Gründe sind eher die diversen Systemanpassungen. Die schiere
Anzahl deiner Ableitungen, Änderungen oder Wechsel von Systemen. Für mich ist da absolut kein roter Faden zu erkennen. Vielleicht ist deine Erwartungshaltung
einfach aktuell viel zu groß. Die letzten 10 Jahre Börse waren absolut nicht "normal". Jetzige Phase ist eher normal. Wenn man nur die letzten 10 Jahre kennt, erscheint
einem alles als falsch was man macht.
Im Moment die Börsenphase zeichnet sich einfach nicht durch viel potentielle Zuwächse aus. Da braucht man schon eine gehörige
Portion Know-How ODER aber, jetzt kommt das entscheidende, das Sitzfleisch. Das geht dir meiner Meinung nach komplett ab. Ich denke
Einige, die hier handeln, machen das gut und können auch was aus den Märkten ziehen. Aber der einzige Vorteil, den du als Kleinanleger hast,
ist der Faktor Zeit. Es sei denn du leihst dir Geld mit Zinsen um zu handeln. Dann ist auch dieser Vorteil obsolet.
@ 3) das eine Aktie im S&P 500 gelistet ist, ist alleine betrachtet kein Qualitätsmerkmal. Mir ist schon klar das du keine Werte OTC kaufst, aber ich für meinen Teil stelle halt fest,
das das meist kleine Unternehmen sind, mit geringer Marktkapitlaisierung und demzufolge auch mit deutlich höherer Volatilität.
Was ist relevant bei deiner Selektion ? niedrige Verschuldung ? hoher Cashflow ? Gibt es da überhaupt was.... ?
In der Volatilität passt du dann gefühlt auch immer schon an.
Was ist denn dein Langfristziel deiner Strategie ? Setzt du auf Dividenden, setzt du auf Kursgewinne, wann soll dein Kapital WAS erreicht haben (Kapitalerhalt, Dividendenstrom, Gewinne zum
verleben), usw...usf....vielleicht solltest du dir das einmal aufschreiben ? Schwarz auf Weiss. Dann suchst du für deine Vorstellungen eine Strategie aus, die das am ehesten
erreichen kann. DANN, noch mal sehr entscheidend, gibst du dieser Strategie mal 3-5 Jahre Zeit und egal was da kommt, ziehst du das durch.
Ich investiere aktuell auch jeden Monat Dividenden in Höhe 1-2 TDE und es ist mir egal was da grade passiert an den Märkten, es ist Teil meiner Strategie. Das was aktuell
geschreddert wird, kaufe ich vom größten Verlust bis nach oben zu den Gewinnern immer hintereinander nach. Wenn ich oben beim höchsten Gewinner angekommen bin,
fange ich mit dem nächsten Geld wieder unten an usw...usf...mach ich jetzt seit 5 Jahren.
DAS ist eine Strategie, ein Plan. Ein richtiger, ein guter ? Das weiss ich nicht, kann ich dir in 20 Jahren sagen, wenn
ich dann noch auf dem Planeten bin und ich anfange von dem Geld durch Dividenden und Verkauf leben zu wollen.
Eine größere Summe, die ich zur Verfügung hatte ist nun auch in den Markt gegangen - es ist mir egal was da aktuell passiert.
Ich habe ein Ziel und jetzt kommen eben mal Jahre, wo das nicht so aufgeht. Das wusste ich aber vorher,
es gibt keinen Grund zu reagieren oder anzupassen.
Bei jedem Mal wo du merkst, "oh, da ist was verloren gegangen", passt du sofort an....bei einigen meiner Aktien hätte ich das
schon 35 mal machen müssen, weil die auch schon zum Teil 40 % und mehr im Minus waren oder sind (3M, CAH bspw. oder GIS).
Da das meiner Meinung nach gute Unternehmen sind, habe ich sie behalten. Punkt. Erst wenn was elementare passiert, bspw. Boeing, dann fliegen die raus.
Dieser rote Faden fehlt dir. Den musst du einmal für dich festlegen und nicht im Monatsrhythmus oder abhängig von der aktuellen Börsenentwicklung
anpassen. Wenn du diesen Faden mal hast, und du dich nur noch auf das abarbeiten konzentrierst, nimmt dir das ggf. auch viel Druck !
Je öfter du anpasst, je öfter du verkaufst, desto öfter realisierst du auch Verluste. Ich hab außer Verlusten, die ich absichtlich
realisiert habe um sofort wieder zu kaufen (Verlustvortrag in anderer Strategie nutzen), noch gar keine Verluste erlitten.
Buchhalterisch ja,...natürlich. Real ? nein.
Insgesamt bin ich weit, weit vorne, das hat alles viel besser funktioniert als ich gedacht habe. Aber ich hatte auch diesen Plan,...
der bedingt aber - und das weiss ich aktuell schon - das das auch mal weh tun wird.
Die Tatsache das du immer wieder angepasst hast, deutet auf zwei Möglichkeiten hin:
1) du hast das für dich richtige, sich komfortabel anfühlende System noch nicht gefunden
2) du hast die Fähigkeiten nicht, die man an der Börse braucht
Das solltest du dich als erstes hinterfragen, wenn 2), dann lass es einfach, gibt aktuell schon wieder 3-4 % in der langfristigen Anlage.
Wenn 1), dann geh die Liste mal durch, habe dir genügend Punkte vorgeschlagen und bastele dir deine, auf dich zugeschnitten Strategie zusammen.
Wenn du Zeit hast an der Börse und kein Druck jemals die Gelder anderweitig zu benötigen, dann ist das gar nicht so schwer,
wie das immer wirkt.