(10.10.2024, 19:23)actiontrader schrieb: Börsenkater, eine berechtigte Frage !
Wie so oft beim Trading sehe ich die Ursache rein psychologisch bedingt.
Als in der Corona Phase die Margin extrem erhöht wurde, wollte ich mein Broker-Konto jedoch nicht erhöhen (also durch Geld-Einzahlung).
Daher musste ich wesentlich kleinere Size handeln.
Und siehe da, ich hatte höhere Gewinne bei niedrigeren Drawdowns. Es waren ja damals auch grosse, aus meiner Sicht, relativ einfach zu handelnde Märkte.
Als dann die Margin wieder gesenkt wurde, habe ich die neue kleinere Size beibehalten und nach wie vor höhere Gewinne bei niedrigeren Drawdowns als zuvor erzielt.
Tja, und nun war das Problem die Size zumindest auf das alte Niveau zu bringen.
So , und nun kann man dazu viele Theorien bewegen.
Sagt mir mein inneres Belohnungssystem. mehr bin nicht "wert" ?
Aber, ich arbeite daran, ist schon besser geworden.....
Das mit dem inneren Belohnungssystem kenn ich aus der Trading-Psychologie - ist/kann
je nach Persönlichkeit, Erziehung,.... schon was dran sein - aber da denke ich das das am
Ende eine "schöne Ausrede" ist - also seitens der Trading-Psychologie-Bücher/-Coaches....
Auf diesem Holzweg war ich auch mal.... Aber letzten Endes hat sich dieses Denken mit
der Zeit von selbst aufgelöst - bessere Charts, mehr Erfahrung, weniger Fehler....
Hast Du Deinen Open P/L ständig im Blick? So aus der Hüfte geschossen würde ich drauf
tippen das Dich das vielleicht durcheinander, aus Deinem eigentlichen Konzept bringt.
Dann stellst Du Gewinne viel früher als normalerweise bei einem sonst ähnlichen Trade glatt
anstatt es so wie sonst weiterlaufen zu lassen - wodurch die Skaliierung zu höherer Size
ja erst ihren Effekt hat.
Umgekehrt bei Verlusten - mit höherer Size sehen Verluste logischerweise schneller größer
aus. Da könnte es sein, dass Du zögerst und hoffst mit einem kleineren Verlust auszusteigen -
was dann nach hinten losgeht - deswegen die hohen Drawdowns.
Unterm Strich - Du hast eine Komfortzone bei der Size-Größe in der Dein Trademanagement
gut funktioniert - in der Du gut funktionierst. Verluste begrenzen (oder dem Trade genug Luft
geben ohne sich rauskicken zu lassen) Gewinne laufen lassen.
Verlässt Du diese Komfortzone veränderst Du Dein Trademanagement was zu diesem Ergebnis
führt.
Wenn es denn so ist - kann ja nur raten - dann könnte es helfen die Size in kleinstmöglchen
Schritten zu erhöhen und jedesmal eine Zeit lang beizubehalten um Dich "an die anderen Zahlen"
zu gewöhnen - dann den nächsten Schritt also Size nochmal hoch - bleibst Du in der Spur wieder
eine Zeit lang weiter so - läuft es wieder schlechter wieder einen Schritt zurück....
Was auch helfen könnte - den Open P/L nicht so dominant ins Blickfeld nehmen und "Trade
the Plan" durchziehen....