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RE: Klimakrise - CO2 Steuer | 22.11.2019, 02:32
Zitat:Die Überschrift ist aber auch Unsinn, der Kohleausstieg senkt die CO2-Emisionen. Zertifikate hin oder her.
Ich habe den Artikel so verstanden, dass bei weiterem Vorhandensein der (Kohle)Zertifikate, jemand anderes CO2 in die Luft blasen kann.
Wären die Zertifikate gestrichen, würden die Zertifikate teurer werden und der "Andere" müsste in bessere Technik investieren.
Wo liegt mein Denkfehler?
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RE: Klimakrise - CO2 Steuer | 22.11.2019, 06:41
(22.11.2019, 02:32)Auge schrieb: Wo liegt mein Denkfehler?
Du hast keinen Denkfehler.
Sinn kritisiert dieses Fehlkonstrukt im Co2-Zertifikate Handel seit Jahren.
Wenn die großen Stromkonzeren ihre Immisionrechte massenhaft auf die Börse werfen, führt das nur dazu, dass die Umwelverschmutzung günstiger wird.
Die Zertifikate kauft nämlich garantiert einer der zusätzlich zum Co2 auch noch was anderes in die Luft bläst.
So eine Rauchgasentschwefelunganlage wie ein Braunkohlekraftwerk, wo nur noch Wasserdampf und Co2 nach ausen dringt, hat nämlich kaum eine andere Industrie.
Und genau deshalb kannst du davon ausgehen, dass bei jeder Tonne CO2 die von anderen produziert wird als von den Braunkohleverstromern dann auch noch tonnenweise giftiger Schwefel, Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffe mit in die Luft geblasen werden!
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RE: Klimakrise - CO2 Steuer | 22.11.2019, 11:42
(22.11.2019, 02:32)Auge schrieb: Ich habe den Artikel so verstanden, dass bei weiterem Vorhandensein der (Kohle)Zertifikate, jemand anderes CO2 in die Luft blasen kann.
Wären die Zertifikate gestrichen, würden die Zertifikate teurer werden und der "Andere" müsste in bessere Technik investieren.
Wo liegt mein Denkfehler?
Naja, der Preis könnte sinken, so habe ich das verstanden. Aber immer noch kostet es was. Nach meiner Meinung wird auch das schon zurecht kritisiert.
Es ist ungefähr so wie mit Lohnerhöhung und Inflation. Es werden mühsam Lohnerhöhungen erkämpft aber von der Inflation später wieder aufgefressen. Man muss also permanent wieder kämpfen um auch nur den Lohn zu halten. Und so ist das dort auch wenn ich das richtig verstehe, mühsam wird der Kohleausstieg erkämpft, und die Folge ist dass der CO2-Preis fällt. Aber dennoch ist der Schluss nun auf Lohnerhöhungen zu verzichten, da mitunter langfristig unwirksam doch trotzdem falsch.
Und so ist der Abbau von CO2-Ausstoß auch trotzdem richtig und wichtig. Auch wenn das "Schwert" der CO2-Zertifikate im Lauf der Zeit immer stumpfer wird. Bzw. man muss permanent nachverhandeln, so wie bei den Lohnerhöhungen auch. Und die Gefahr ist, dass am Ende nichts bei raus kommt, bzw. die Industrie permanent Gelegenheit bekommt sich raus zu winden. Aber immer noch mehr als gar nichts zu tun, was einem weiteren ungebremsten Anstieg der CO2-Emissionen gleich kommt.
Übrigens:
Zitat:Hans-Werner Sinn vom Ifo Institut unterstützt die Forderung vieler Umweltökonomen nach einem weltweiten Handel mit Emissionszertifikaten für Kohlenstoffdioxid. Er weist jedoch darauf hin, dass die Einführung eines solchen Systems rasch und global abgestimmt erfolgen muss und sich alle Länder daran beteiligen müssen. Eine einseitige Vorgehensweise mit der Hoffnung, alle Länder irgendwann in das System einzubinden, wie sie derzeit von der EU verfolgt wird, könne aufgrund der Reaktion der Angebotsseite mit fortschreitender Zeit einen immer stärker werdenden komparativen Preissenkungseffekt erzeugen. Dies könne sogar zu einer Beschleunigung des weltweiten Schadstoffausstoßes führen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Emissionsrechtehandel
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RE: Klimakrise - CO2 Steuer | 22.11.2019, 11:58
(20.11.2019, 17:28)Auge schrieb: Chaos bei CO2-Zertifikaten Klimaschutz: Kohleausstieg könnte nutzlos sein
In Deutschland gehen Kohlekraftwerke vom Netz, doch ihre CO2-Zertifikate bleiben im Markt. Das könnte dazu führen, dass der Kohleausstieg keinen positiven Effekt auf das Klima hat.
https://www.handelsblatt.com/politik/deu...36rz5F-ap6
Ja logisch bleiben die im Markt. Was denn sonst?
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RE: Klimakrise - CO2 Steuer | 22.11.2019, 12:04
(22.11.2019, 02:32)Auge schrieb: Ich habe den Artikel so verstanden, dass bei weiterem Vorhandensein der (Kohle)Zertifikate, jemand anderes CO2 in die Luft blasen kann.
Wären die Zertifikate gestrichen, würden die Zertifikate teurer werden und der "Andere" müsste in bessere Technik investieren.
Wo liegt mein Denkfehler?
Der Sinn eines Zertifikatehandels mit CO2 Zertifikaten besteht darin CO2-Ausstoß möglichst effizient (mit der Effizienz des Marktes) zu verringern. Dazu ist erforderlich das die Menge der Jährlich in Umlauf gebrachten Zertifikate permanent sinkt bis die entsprechend vereinbarten Ausstoßzahlen erreicht sind (Pariser Abkommen etc.). Der Witz an dem System ist das man dem einzelnen keine Vorgaben machen muß (He eon, dieses Jahr 6,7% weniger CO2) sondern den Markt das CO2 dort einsparen läßt wo es am günstigsten zu erreichen ist.
Bedingung dazu: Die Menge der Zertifikate muß passen, ob das im derzeitigen Zertifikatehandel gegeben ist kann ich nicht sagen, ich kenne das System nicht.
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RE: Klimakrise - CO2 Steuer | 22.11.2019, 12:53
(22.11.2019, 11:58)jf2 schrieb: Ja logisch bleiben die im Markt. Was denn sonst? Der Staat hat die Zertifikate ausgegeben und könnte einen gewissen Prozentsatz auch ohne große Mühe jedes Jahr zurückkaufen und einstampfen. Kein großes Problem, es muss nur etwas Papiergeld gedruckt werden....
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RE: Klimakrise - CO2 Steuer | 22.11.2019, 13:13
(22.11.2019, 12:53)Lolo schrieb: Der Staat hat die Zertifikate ausgegeben und könnte einen gewissen Prozentsatz auch ohne große Mühe jedes Jahr zurückkaufen und einstampfen. Kein großes Problem, es muss nur etwas Papiergeld gedruckt werden....
Wozu sollte er was zurückkaufen? Es reicht doch einfach im neuen Jahr weniger zu verkaufen. So ein Zertifikat ist doch nach Benutzung (CO2 Emission) hoffentlich verbraucht, d.h. verschwindet aus dem Markt.
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RE: Klimakrise - CO2 Steuer | 22.11.2019, 13:21
(22.11.2019, 12:53)Lolo schrieb: Der Staat hat die Zertifikate ausgegeben und könnte einen gewissen Prozentsatz auch ohne große Mühe jedes Jahr zurückkaufen und einstampfen. Kein großes Problem, es muss nur etwas Papiergeld gedruckt werden....
Der Staat hat diese Zertifikate verschenkt.
Die grössten Umweltdreckschweine bekamen die meisten geschenkt.
Und jetzt soll der Staat sie zurückkaufen?
Und der Steuerzahler soll es bezahlen?
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RE: Klimakrise - CO2 Steuer | 22.11.2019, 14:02
Emissionshandel: So funktioniert der Handel mit den CO2-Zertifikaten
https://utopia.de/ratgeber/emissionshand...tifikaten/
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RE: Klimakrise - CO2 Steuer | 22.11.2019, 14:31
(22.11.2019, 13:21)Fundamentalist schrieb: Der Staat hat diese Zertifikate verschenkt.
Die grössten Umweltdreckschweine bekamen die meisten geschenkt.
Und jetzt soll der Staat sie zurückkaufen?
Und der Steuerzahler soll es bezahlen? Da zahlen wir für deutlich sinnlosere Dinge. Wenn die EU Staatsanleihen und Unternehmensanleihen kauft, ist das eine ganz andere Dimension.
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