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RE: cubanpetes MOFO home portfolio | 14.01.2024, 13:18
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.01.2024, 13:20 von Boy Plunger.)
(14.01.2024, 11:43)cubanpete schrieb: Vielleicht hat der eine oder andere die Diskussion im Pfizer Thread verfolgt. Ich habe ein kleines Problem bei der Verkaufsstrategie.
Ich verkaufe immer wenn die Jahreszahlen nicht mehr OK sind und sich die Aktie in der unteren Hälfte von Jahresperformance und Abstand zum Höchststand befindet. Das ist eine relativ einfache Regel.
Aber die Regel dass nach dem Kauf auf Kredit und einem neuen Höchststand jeden Monat mindestens ein Verkauf erfolgen soll bis der Kredit zurückgezahlt ist macht mir etwas Kopfzerbrechen. Wenn ich nämlich die Quartalszahlen hochrechne so kämen da ganz andere Kandidaten raus als bei den Jahreszahlen.
Das Hochrechnen von Quartalszahlen ist gefährlich und für eine so "langsame" Strategie normalerweise auch nicht nötig. Aber in diesem speziellen Fall macht es vielleicht trotzdem Sinn. Was meint Ihr?
Ich verkaufe die Position, wenn sich die Lage des Unternehmens zum Negativen verändert, also zu Quartalszahlen oder schon davor. Wenn ich auf 1-Jahresbasis verkaufen würde, dann kann es passieren, dass ich 1 Jahr warte und das Unternehmen schon 50% vom Hoch verloren hat.
In deinem Fall zeichnet sich eine Dividendenkürzung oder Aussetzung schon viel früher an. Aber eines ist halt wichtig, in einer Rezession sind speziell bei Zyklikern nicht Gewinne entscheidend, sondern der Turnaround. Die meisten Unternehmen sind zyklisch, das übersehen viele Anleger.
Wie willst du Quartalszahlen hochrechnen? Du meinst immer aktuell und die letzten 3 Quartale davor? Der Ausblick ist genauso wichtig für die Zukunft. Niedrige Erwartungen sind besser als sehr hohe. Der Markt bewertet die Zukunft, also 6-12 Monate voraus. Die Zukunft ist für Wachstumswerte noch viel wichtiger als bei Value-Titeln. Dort werden die nächsten 5-10 Jahre in Betracht gezogen.
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RE: cubanpetes MOFO home portfolio | 16.01.2024, 23:25
Ich habe heute was verkaufen müssen gemäss meiner Strategie. Wenn ich nur die Jahreszahlen berücksichtigen würde so wäre das Nucor gewesen, nur weil die Dividende dort zu tief ist bzw. der Preis zu hoch. Aber genau so was will ich ja eigentlich nicht verkaufen so lange es in der besseren Hälfte der Performance meiner Titel ist.
Also habe ich die Quartalszahlen auch berücksichtigt. Dann war der Fall eindeutig, Pfizer erfüllt die Voraussetzungen nicht mehr und ist in der schlechteren Performance Hälfte. Also raus damit, wäre vermutlich im Februar bei den Jahreszahlen sowieso rausgeflogen.
Wie auch immer, ich bin jetzt meine Schulden fast los, der Rest wird wohl bald durch die Dividenden getilgt sein. Damit sind ungefähr 4 Jahre "Bärenmarkt-Modus", 2 Bärenmärkte, bald vorbei. Ein neues Allzeit Hoch hatte ich ja eigentlich schon im Juli, also vor 6 Monaten.
Jetzt kann der nächste Bärenmarkt kommen. Oder auch nicht. Ist mir egal, ich weiss immer was ich machen werde, das ist ja gerade das schöne hier.
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RE: cubanpetes MOFO home portfolio | 25.01.2024, 11:23
Unterdessen habe ich mir die Mühe gemacht und auch die Quartalszahlen meiner Titel aufs Jahr hochgerechnet. Gibt natürlich die vierfache Arbeit als nur die Jahreszahlen zu nehmen, aber was solls, ich habe ja Zeit.
Ich berücksichtige Quartalszahlen nur für den Handel. Sie müssen mit den Jahreszahlen übereinstimmen, sonst wird nicht gehandelt. Also kein Kauf, keine Re-Investition von Dividenden wenn entweder Quartals- oder Jahreszahlen die Anforderungen nicht mehr erfüllen. Aber auch kein Verkauf wenn entweder Jahreszahlen oder Quartalszahlen noch stimmen.
Einzige Ausnahme: Abbau von Schulden. Da muss ich ja einmal im Monat etwas verkaufen und dafür genügt es wenn entweder die Quartalszahlen oder die Jahreszahlen nicht mehr stimmen. Genau diese Situation hat dazu geführt dass ich überhaupt Quartalszahlen berücksichtige.
Jede Firma hat mal ein schlechtes Quartal oder sogar ein schlechtes Jahr. Die Zukunft kennt keiner, aber die Wahrscheinlichkeiten: eine Aktie die viel verliert verliert zunächst auch wenig, eine Aktie die stark steigt steigt zunächst auch wenig. Das sind Tatsachen die aber nicht auf das Umgekehrte schliessen lassen, das wäre ein logischer Fehler.
33 Titel im Depot bedeutet dass ich jetzt 132 Berichte studieren muss statt vorher 33. Aber geteilt durch 52 Wochen sind das immer noch weniger als 3 pro Woche, liegt also im Rahmen. Nur kommen halt die meisten Berichte sehr dicht aufeinander, die Jahresberichte zum Beispiel im Februar.
Ich habe bezgl. Quartalszahlen eine zusätzliche Regel formuliert und in den ersten Beitrag hier eingearbeitet.
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RE: cubanpetes MOFO home portfolio | 25.01.2024, 11:45
Die Auswirkungen der Berücksichtigung von Quartalszahlen schauen wir uns jetzt einmal genauer an. Folgende Titel erfüllen die Voraussetzungen nicht mehr:
FE (Quartalszahlen)
DD (Jahreszahlen)
PM (Quartalszahlen, überraschend)
CLX (Quartalszahlen)
NUE (Dividenden)
CAT (Dividenden)
TRI (Jahreszahlen)
AVGO (Jahreszahlen und Quartalszahlen, letztes Quartal wahr Jahresabschluss)
Die Hochrechnung von Quartalszahlen ist mit Vorsicht zu geniessen. Trotzdem sind diese Titel auf Hold, es werden also keine Dividenden re-investiert so lange sich die Situation nicht ändert.
Bei AVGO haben wir ein Luxusproblem das gemäss meiner Regeln nicht zum Verkauf führen kann: der Börsenwert ist zu hoch, so dass knapp meine EV/FCF Regel verletzt wird. Und natürlich die Dividendenrendite zu klein ist. Aber dafür hat mir dieser Titel nette Marktdividenden beschert.
Aehnliches gilt auch für NUE und CAT, bessere Performance hälfte aber zu kleine Dividendenrendite. TRI hat bereits Quartalszahlen vorgelegt die die Anforderungen wieder erfüllen und ist auch in der besseren Hälfte der Performance, hat aber auch zu kleine Dividendenrendite. Die Dividendenrendite ist logischerweise nicht abhängig von Quartalszahlen.
In der unteren Hälfte der Performance befinden sich allerdings FE, DD, PM und CLX. Aber entweder die Jahreszahlen oder die Quartalszahlen sind noch OK. Viele Firmen dürften ein starkes letztes Quartal ausweisen, so dass die Jahreszahlen besser sein dürften. Wir werden sehen.
Wichtig ist nicht, zu wissen was passieren wird, wichtig ist, zu wissen was man tun wird wenn was immer auch passiert!
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RE: cubanpetes MOFO home portfolio | 01.02.2024, 00:06
Und ein äusserst erfolgreicher Januar ist börsenmässig schon wieder vorbei.
Portfolio: Finviz
Handel: PFE verkauft.
Dividenden: KMB,MRK,PM,SLB,O,HST,ONL,CSCO
(SLB wurde erst nach ex-Dividend Datum verkauft glaube ich).
Leverage: 100.26%, Stresstoleranz 99.6%. Yippie, fast keine Schulden mehr.
Carry Prämie (noch keine Marktdividenden): 2.86%.
YTD: 1.17%, interner Zinsfuss seit 2014 9.56%, alles wie immer in USD.
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RE: cubanpetes MOFO home portfolio | 08.02.2024, 11:30
Ford hat seine Zahlen präsentiert. Wurden zwar gut aufgenommen und waren mehrheitlich sogar über den Schätzungen. Gefallen haben sie mir aber nicht wirklich so gut. Der operative Cashflow ist 10% der aktuellen Schulden, das erfüllt meine Voraussetzungen nur noch ganz knapp.
Das nächste Quartal dürfte wohl in der Autobranche das wichtigste sein, hoffen wir mal die Situation verbessert sich. Ford musste ja im Gegensatz zu GM noch nie pleite gehen.
Und ausgerechnet die eigenen Mitarbeiter bzw. die Gewerkschaften könnten das jetzt schaffen, ihre eigene Firma zerstören. Ich habe keine Angst um die Marke "Ford", aber die Firma riskiert im Augenblick mit den Schulden viel. Bei GM verloren die Aktionäre komplett alles als sie pleite waren, auch wenn die Firma heute wieder - oder eigentlich dank Rettung durch die USA immer noch - existiert. Bei GM sieht die entsprechende Zahl aktuell besser aus, ist bei 17%.
Ich habe schon sehr viel Geld mit Ford verdient, ein so stark schwankender Zykliker ist ideal für meine Strategie. Aber wenn sich die Situation der Schulden nicht verbessert werde ich mich wohl früher oder später davon trennen. Aktuell ist mein durchschnittlicher Einstandspreis weit unter Null.
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RE: cubanpetes MOFO home portfolio | 09.02.2024, 17:02
Heute PM durch MO ersetzt.
Der Grund war dass bei PM International die Dividenden nicht mehr durch den freien Cashflow gedeckt waren, sowohl bei den Jahres- als auch den Quartalszahlen. MO scheint deutlich weniger investieren zu müssen und zahlt erst noch eine höhere Dividende. Diese ist mehr als genug durch den freien Cashflow gedeckt.
Die Aktien befinden sich wohl beide in einem zyklischen Tief. So lange die Welt nicht zu rauchen aufhört ist das eher ein guter Zeitpunkt zum Kaufen. Die fast 10% Dividendenrendite helfen beim Warten auf bessere Zeiten.
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RE: cubanpetes MOFO home portfolio | 09.02.2024, 17:47
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.02.2024, 17:59 von Boy Plunger.)
Also in DL hat sich der Zigarettenabsatz in den letzten 30 Jahren halbiert. Bisher haben das die Zigarettenfirmen versucht durch höhere Preise zu kompensieren. Weltweit wäre interessant...
Nichtraucher leben im Schnitt 13 Jahre länger.
MO hast die Rechte der USA. Tendenziell leicht rückläufige Umsätze. Gewinne stagnieren. PM international läuft es tendenziell zuletzt deutlich besser und zwar Umsatz + Gewinn (Ausnahme ist letztes Quartal). Generell sehe ich beide kritisch.
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RE: cubanpetes MOFO home portfolio | 09.02.2024, 18:00
(09.02.2024, 17:47)Boy Plunger schrieb: Also in DL hat sich der Zigarettenabsatz in den letzten 30 Jahren halbiert. Bisher haben das die Zigarettenfirmen versucht durch höhere Preise zu kompensieren. Weltweit wäre interessant...
Nichtraucher leben im Schnitt 13 Jahre länger.
MO hast die Rechte der USA. Tendenziell leicht rückläufige Umsätze. Gewinne stagnieren. PM international läuft es tendenziell zuletzt deutchlich besser und zwar Umsatz + Gewinn (Ausnahme ist letztes Quartal). Generell sehe ich beide kritisch.
PM wurde ja damals abgetrennt um die Risiken der Schadenersatz Klagen auf MO zu begrenzen. Die Firma scheint sich ja gerade auf die neue Art der Dampferei zu spezialisieren die in der Schweiz sogar für Kinder legal ist (!).
Na ja, Süssigkeiten sind für Kinder ja auch legal und dürften noch mehr schaden als der nikotinfreie Dampf. Nur werden diese Kinder nur schon weil es verboten ist auch bald mal die nikotinhaltige Version probieren wollen...
Weltweit sind wohl zu grosse Investitionen nötig gewesen, die in den USA schon früher getätigt worden sind. Sollten die USA auf Landesebene THC legalisieren so dürfte ein grosses neues Garagentor für Zasterlaster für die Firma aufgehen.
War übrigens reiner Zufall dass gerade die U.S. Version von Philipp Morris zuoberst auf der Kaufliste stand. Fast 10% Dividendenrendite grosszügig abgedeckt vom freien Cashflow sind schon angenehm, auch wenn im aktuellen Umfeld Zykliker im Tief (noch) nicht so eine gute Idee zu sein scheinen. Aber ich habe Zeit und das Warten wird mit der Dividende versüsst.
Ich rauche übrigens nicht, aber warum nicht an der Dummheit der anderen verdienen?
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RE: cubanpetes MOFO home portfolio | 09.02.2024, 18:10
(09.02.2024, 17:02)cubanpete schrieb: Heute PM durch MO ersetzt.
Der Grund war dass bei PM International die Dividenden nicht mehr durch den freien Cashflow gedeckt waren, sowohl bei den Jahres- als auch den Quartalszahlen. MO scheint deutlich weniger investieren zu müssen und zahlt erst noch eine höhere Dividende. Diese ist mehr als genug durch den freien Cashflow gedeckt.
Die Aktien befinden sich wohl beide in einem zyklischen Tief. So lange die Welt nicht zu rauchen aufhört ist das eher ein guter Zeitpunkt zum Kaufen. Die fast 10% Dividendenrendite helfen beim Warten auf bessere Zeiten.
Gute Anregung!
Habe beide Werte im Depot, jeweils knapp am KK.
Die Divi% ist schon deutlich unterschiedlich.
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