(24.05.2019, 19:45)Banker schrieb: Aber nimm die Consumer. Ich will nicht die Supermarktkette, und sei es auch die weltweit größte, die in ihren tollen Läden Coca Cola, Windeln, Zahnpasta und Toilettenpapier verkauft und damit ihr Geld verdient. Ich will direkt das weltweit größte Unternehmen, das die Cola herstellt, oder die Windeln oder Zahnpasta oder oder oder ... you name it.
Amazon kann man drüber streiten. Diese Plattform ist sicher das herausragende Beispiel unserer Zeit. Aber für meinen Investingansatz ist das nichts. Ich möchte langfristig investieren. Ich bin mir sicher, dass es die Cola, die Windeln und die Zahnpasta für immer geben wird. Ich bin mir aber nicht sicher, ob sie in DIESER Apothekenkette, in DIESEM Supermarkt oder auf DIESER Onlineplattform vertrieben werden. Also wozu darauf wetten? Beteilige ich mich doch einfach am Produktgeber.
Grundsätzlich agiere ich bis zu einem bestimmten Punkt ähnlich, möchte aber doch noch einen Denkansatz
mit in die Diskussion werfen, denn bloom argumentiert ja ähnlich, aber bei diesem Punkt bin ich anderer
Meinung - nicht in der Grundsätzlichkeit, aber in der Tiefe der Umsetzung.
Du bist ja auch auf dem "long turn" unterwegs, nach allem was ich mir in den vergangen zwei Jahren
dazu angeeignet habe ist es hier - es sei denn man hat Nerven aus Stahl - das wichtigste entsprechend
zu diversifizieren. Zur Diversifikation gehören aber meiner Meinung nach nicht nur die entsprechenden
Sektoren, sondern man kann auch innerhalb bestimmter Sektoren mit anderen Parametern noch sehr
gut diversifizieren.
Ich mach das mal an einem einfachen Beispiel fest:
Du kaufst reine Markenhersteller - nimm mal Colgate als Zahnpasta bspw, der Trend der ganzen
Discounter geht doch zur "Klonerstellung" - sprich billige Zahnpasta unter dem Label "Tip" oder "Hofgut"
oder wie auch immer die jeweilige Kette Ihre Hausmarke nennt. Natürlich haben auch diese Hersteller die Möglichkeit sich an diesem Klonmarkt zu beteiligen und oft ist das auch so, aber wenn man sein Gesamtrisiko so weit wie möglich
verringert dann sollte im Portfolio auch eine entsprechenden Supermarktkette bspw. sein.
Insbesondere bei amazon bspw. kann ich auch nicht gelten lassen, das es egal ist,
welche Handelsplattform die Zahnpasta verkauft - amazon wird auf lange Sicht nicht mehr zu
verdrängen sein und agiert auch bereits mit eigenen Hausmarken (amzon basics) und
produziert eine Kundenbindung die Ihresgelichen sucht. Einfaches Beispiel, HDMI auf Micro HDMI
bestellt für 6,40 € - brauche das nun doch nicht - Rücksendeantrag gestellt, Geld erstattet bekommen,
Artikel kann ich aber behalten. Drucker defekt - zwar noch in Garantie - aber damit ich nicht so lange auf
die Reperatur warten muss, haben die mir angeboten den gleichen Drucker NEU zu bestellen und
den alten zurück zu schicken. So bekam ich einen Drucker nach 1,5 Jahren wieder "neu"....davon
gibt es noch ein paar Beispiele mehr. Da ist bereits - insbesondere auch durch Prime - ein Burggraben
enstanden der nicht mehr so ohne weiteres überwunden werden kann von einer Konkurenz -
nebenbei bemerkt habe ich amazon aber nicht im Depot. Aber es wäre auch eine sinnvolle
weitere Diviersifizierung. Mal ganz überspitzt gesagt - Colgate kann keine Zahnpasta verkaufen,
wenn bestimmte Ketten oder Einkaufsgemeinschaften (gab es ja bereits dieses Jahr - siehe Edeka)
die Herstellter bezüglich der Preise unter Druck setzen und bei Nichterfüllung diesen Hersteller
aus dem Sortiment verbannt usw.....
Ich für meinen Teil versuche - die von dir sehr guten Ansätze - die ich auch beherzige nur noch weiter
in die Tiefe umzusetzen. Vielleicht liegt das aber nur daran das ich ja auch bereits deutlich mehr Titel habe
und du wie du ja schriebst im Moment gezwungenermaßen ein kleineres Universum bedienen musst.
Das soll nur eine Anregung sein, keinerlei Kritik....